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Lewis Hamilton hat Angst: Wird Überholen noch schwieriger?

Lewis Hamilton befürchtet, dass die Formel 1 mit den Regeln einen Schritt in die falsche Richtung gehen könnte: Überholen könnte zum Mammutakt werden

(Motorsport-Total.com) - Mit schnelleren Autos und einem aggressiveren Aussehen will die Formel 1 ihren Sport 2017 wieder attraktiver machen. Durch breitere Reifen, einen breiteren Heckflügel und einen größeren Unterboden soll mehr Abtrieb generiert werden, was laut Berechnungen bis zu fünf Sekunden Unterschied in den Rundenzeiten ausmachen könnte. Damit soll der Sport wieder spektakulärer werden, doch Lewis Hamilton hat Angst, dass genau das Gegenteil passieren wird.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Lewis Hamilton sorgt sich darum, dass es 2017 mehr Prozessionsfahrten geben wird Zoom

Der Brite fürchtet, dass die Rennen in der kommenden Saison wieder langweilig werden, weil Überholen fast ein Ding der Unmöglichkeit wird - zumindest haben ihm das seine Ingenieure gesagt. "Wenn das Überholen schlechter wird, dann wird es auch schlechter für die Fans werden, und dann wird auch das Spektakel schlechter - also hoffe ich, dass das nicht der Fall sein wird", wird der dreimalige Weltmeister von 'BBC' zitiert.

Der wichtigste Faktor dafür dürften die Reifen werden, wie Force Indias Technikchef Andrew Green meint: "Wenn die Pneus ausreichend Grip bieten, sodass man einem Auto gut und dicht folgen kann, dann wird richtig guter Rennsport daraus", urteilt er bei der Vorstellung des neuen VJM10. Pirelli will die Pneus jedoch haltbarer als noch im Vorjahr machen, damit sie mit den höheren Kräften zurechtkommen können.

Zum einen könnten dadurch strategische Elemente wegfallen, zum anderen könnte fehlender Grip eben zum Nachteil werden, wie Hamilton fürchtet: "Ich habe zum Beispiel gehört, dass die Reifen nicht so viel Grip wie erhofft bieten werden, dafür wird der aerodynamische Abtrieb riesig sein", erzählt er. "Das bedeutet, dass das hinterherfahrende Auto noch mehr als je zuvor beeinflusst wird", so Hamilton. Durch die breiteren Autos könnte das Überholen zudem auf engen Strecken wie Monaco oder Baku noch zusätzlich erschwert werden.


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"Ich hoffe einfach, dass die Ingenieure, die die schlausten Kerle sind, falsch liegen, und dass das Spektakel großartiger und konkurrenzfähiger als je zuvor wird", hat er nur vorsichtige Hoffnung. Dafür würde er sich wünschen, dass Ferrari und Red Bull die Konkurrenzsituation an der Spitze der Königsklasse deutlich spannender gestalten, nachdem Mercedes in den vergangenen Jahren fast unschlagbar war.

"Das wollen die Fans sehen", weiß Hamilton, doch er weiß nicht, welches Team in Melbourne ganz vorne sein wird: "Es könnte Ferrari sein, es könnte Red Bull sein - wir haben keine Ahnung", sagt der Brite, rechnet aber damit, dass die Bullen potenziell ein gefährlicher Gegner sein könnten: "Wir haben eine neue Abtriebs-Ära, und sie sind fantastisch darin, Abtrieb zu generieren. Es wird wirklich interessant werden, was sie aus dem Hut ziehen können."


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Gespannt ist der Mercedes-Pilot im Übrigen auch darauf, wie sich die Formel 1 nach der Übernahme durch Liberty Media verändern wird. Aktuell fehle es der Königsklasse an Entertainment im Vergleich zu anderen Sportarten, und er hofft, dass die Amerikaner mit frischen Ideen für einen neuen Schwung sorgen können. "Die Formel 1 hat eine Menge aufzuholen", sagt er. Sportlich könnte 2017 dazu eine erste Chance bestehen.

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