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Lerneffekt auf belgisch: Vandoorne in Buttons Schatten

In Singapur konnte Stoffel Vandoorne den beiden Stammpiloten bei McLaren intensiv über die Schulter schauen und lernen - Funkverbot erschwert die Lernerei nicht

(Motorsport-Total.com) - Für Stoffel Vandoorne war Singapur eine ungewohnte Erfahrung. Fast unbemerkt vom Trubel der Formel 1 war auch der Ersatzpilot von McLaren vor Ort. Zwar ist das für den Belgier nichts Neues, doch auf dem Stadtkurs konnte er sich an diesem Wochenende vollständig auf die Königsklasse konzentrieren, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Wochenenden hatte er keine GP2-Verpflichtungen zu erledigen.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne hört genau hin: Was gibt's im Funk zu sagen? Zoom

Und so verbrachte Vandoorne die Zeit damit, den Stammpiloten Jenson Button und Kevin Magnussen über die Schulter zu schauen und so viel wie möglich einzusaugen. "Er ist gewissermaßen ein Geist, der uns an diesem Wochenende folgt wie ein Schatten", grinst Button, der mit seiner Erfahrung eine Menge an seinen jungen Kollegen weitergeben kann. "Für ihn geht es darum, hautnah zu erleben, was wir an einem Rennwochenende tun."

Kevin Magnussen kennt die Situation, in der sein letztjähriger Titelrivale gerade ist, aus eigener Erfahrung: "Ich war ja im vergangenen Jahr der dritte Fahrer des Teams. Es ist wirklich gut, an der Strecke dabei zu sein, in die Besprechungen reinhören zu können und einfach zu schauen, was hier passiert", glaubt der Däne, dass die Erfahrung Vandoorne auf dem Weg in die Formel 1 helfen kann.

Auch in den Funkverkehr durfte der 22-Jährige mit lauschen. "Das verschafft dir einen guten Eindruck. Es ist natürlich nicht so, als würdest du selbst am Steuer sitzen, aber besser als nicht hier zu sein, ist es allemal", erklärt Magnussen. Doch mit einer kleinen Einschränkung musste der GP2-Dritte in Singapur leben: Am Funk wurden nach dem Verbot nicht mehr so viele technische Details wie bislang kommuniziert.

Doch das schränke die Lernerfahrung für den Testpiloten kaum ein, glaubt Magnussen - zumal die wichtigsten Informationen nach der Rolle rückwärts ja sowieso wieder durchgegeben werden durften. Der Däne hält den Funk bei einem Grand Prix sogar nicht ganz so wichtig, stattdessen gebe es einen besseren Zeitpunkt zum Lernen: "Als Ersatzfahrer lernst du am meisten, wenn du bei den Testfahrten dabei bist. Und da sollte es ja weiterhin erlaubt sein, Informationen und Anweisungen über Funk durchzugeben."