"Laufend Gespräche" wegen Österreich-Grand-Prix

Trotz der negativen Signale von Bernie Ecclestone steht noch keineswegs fest, dass Österreich den Grand Prix verlieren wird

(Motorsport-Total.com) - Erst voriges Jahr gelang einer österreichischen Verhandlungsmannschaft um A1-Ring-Chef Hans Geist, den steirischen Sportlandesrat Gerhard Hirschmann, Niki Lauda und die damalige Vizekanzlerin und Sportministerin Susanne Riess-Passer eine Vertragsverlängerung bezüglich der Austragung des Großen Preises von Österreich um fünf Jahre ? allerdings mit einer Ausstiegsklausel, die Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone nun offenbar geltend machen will.

Titel-Bild zur News: Luftaufnahme vom A1-Ring

Wird das Rennen am A1-Ring dauerhaft aus dem Kalender gestrichen?

Der ergraute Brite, so meldet "Radio Fahrerlager" seit geraumer Zeit, braucht im Kalender Platz für die neu hinzugekommenen Rennen in Bahrain und China und hat deshalb vor, einige europäische Veranstaltungen aufzukündigen. Wegen der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit und dem Beschluss der EU zum frühzeitigen Tabakwerbeverbot bietet sich dabei Österreich geradezu an ? und die neue ÖVP/FPÖ-Bundesregierung zeigte bisher wenig Bereitschaft, sich gegen die Pläne zur Wehr zu setzen.

Ganz verloren haben unsere Nachbarn ihren Kampf um das Rennen auf dem A1-Ring aber scheinbar noch nicht, wie ein Bericht in der 'Sportwoche' andeutet. Angeblich gibt es "laufend Gespräche" mit Ecclestone und seiner FOM-Gruppe, so Ring-Chef Hans Geist, der außerdem mehr Engagement von Politik und dem nationalen Automobilklub ÖAMTC, dem österreichischen Pendant zum ADAC, fordert, wenn der Grand Prix in der Alpenrepublik bleiben soll.

Hintergrund des neuerlichen Hoffnungsschimmers ist die Übernahme des A1-Rings durch Red Bull: Der Salzburger Getränkehersteller plant einen Totalumbau des Areals um die Strecke ? unter anderem mit Rennfahrerschule, Privatuniversität und einer Akademie für Aeronautik. Darüber hinaus soll es weitere infrastrukturelle Impulse für den Bereich in unmittelbarer Nähe der kleinen Ortschaften Spielberg und Flatschach geben ? denkbar ist sogar die Integration einer Ovalpassage in den Ring.

Als so gut wie sicher gilt laut Medienberichten, dass Österreich den Grand Prix 2004 nicht durchführen darf, doch bei entsprechenden Maßnahmen könnte ein Comeback schon im Jahr darauf denkbar sein. "Es gibt noch keine offizielle Kündigung, aber laufend Gespräche mit Ecclestone", so Ring-Chef Geist hoffnungsvoll. "Klar ist, wer am leichtesten aus dem Kalender zu drängen ist, den wird es treffen."