• 28.03.2009 17:42

  • von Fabian Hust

Lauda: "Viele Zirkusleute sind nachdenklich geworden"

Der heutige TV-Formel-1-Experte über die Auswirkung der Wirtschaftskrise auf die Formel 1 und den KERS-Irrsinn

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat in den vergangenen Monaten wie die meisten Unternehmen weltweit viel Geld verloren, denn die Weltwirtschaftskrise macht auch vor der Königsklasse des Motorsports nicht Halt: "Die Wirtschaftskrise und der angekündigte Rückzug von großen Sponsoren als deren Folge hat den ganzen Zirkus mit voller Wucht getroffen", so Niki Lauda in seiner Kolumne im 'Blick sport magazin'.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda und Gerhard Berger

Niki Lauda hat die Nase schon jetzt vor lauter KERS voll

Der Österreicher fordert für die Formel 1 weitere Sparmaßnahmen: "Bei diesem Wahnsinn des unnötigen Geldausgebens, der die Autos nicht schneller machte, muss endlich auch über die Teampaläste im Fahrerlager und das Fünf-Sterne-Catering nachgedacht werden".#w1#

"Ich dachte eher, dass es einige TÜberall wird die Notbremse gezogen." Niki Lauda

Immerhin macht der 60-Jährige ein Umdenken im Sport aus: "Zum Glück sind in den vergangenen Wochen sehr viele Zirkusleute nachdenklich geworden. Überall wird die Notbremse gezogen." Weil die großen Konzerne weltweit unter Spardruck geraten.

Aus diesem Grund würden auch langsam "die letzten Blindgänger in der Formel 1" begreifen, "dass sich dieser Sport nicht auf einer Insel abspielt": "Die Formel 1 gehört zum Weltgeschehen - und dort tobt zurzeit ein gewaltiger Sturm."

Als "Perversität" bezeichnet Lauda in diesem Zusammenhang die Einführung von KERS, das Millionen kostet aber nicht von allen eingesetzt werden muss, was nach Ansicht des Ex-Weltmeisters nicht logisch ist.

Der durchschnittliche Fan bemerke weder einen Unterschied, noch könne er sich erklären, wie diese Technologie funktioniert. Zudem sei der Zeitgewinn von 2-3 Zehntelsekunden überdurchschnittlich teuer erkauft. Dass einige Teams wohl die gesamte Saison darauf verzichten werden, ist aus diesem Grund nicht weiter verwunderlich: "Ich hoffe, dass wir am Fernsehen die Fans nicht das ganze Jahr mit diesem KERS-Theater belästigen müssen."