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  • 15.03.2016 22:31

  • von Daniel Halder

Lauda kritisiert Rätselraten über Michael Schumachers Zustand

Der Mercedes-Boss hat auch keinen Kontakt zur Familie des Rekord-Weltmeisters und fragt sich, ob es nicht besser wäre, offen über die Situation zu kommunizieren

(Motorsport-Total.com) - Wenn am Wochenende in Melbourne die neue Formel-1-Saison startet, wird einer allgegenwärtig sein, der leider nicht vor Ort sein kann: Michael Schumacher. Auch über zwei Jahre nach seinem schweren Skiunfall in Frankreich ist der Rekordweltmeister noch immer ein großes Thema im Fahrerlager. So prangt auf den Weltmeister-Autos von Mercedes beispielsweise auch in diesem Jahr wieder der Twitter-Hashtag "#KeepFightingMichael". Und Sebastian Vettel erlebt bei seiner Arbeit im Ferrari-Team tagtäglich, welche Rolle der 'Mythos Schumacher' noch spielt.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda sorgt sich wie Millionen Fans um Rekordweltmeister Michael Schumacher Zoom

Wirklich informiert über den aktuellen Gesundheitszustand des siebenfachen Weltmeisters sind allerdings nur die wenigsten. Einer, der seinen Freund noch regelmäßig besuchen kann, ist FIA-Präsident Jean Todt, ansonsten herrscht weitgehend Rätselraten. Um die Privatsphäre von Schumacher und seiner Familie zu schützen, sorgt sein Umfeld um Managerin Sabine Kehm penibel dafür, dass keine Informationen nach außen dringen.

Für Fans und Freunde macht es dies natürlich nicht leichter, viele schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Einer davon ist Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda, der ebenfalls im Dunkeln tappt. "Ich denke oft an ihn. Aber ich habe leider keinen Kontakt. Die Familie sagt, sie wollen ihn schützen, das verstehe ich absolut. Wir alle hoffen, hoffen, hoffen. Wir warten auf einen Strohhalm, der zugeworfen wird. Wie wird es weitergehen?", fragt sich Lauda im Interview mit 'Sky'.

Die Ungewissheit über den aktuellen Zustand des Rekordchampions lässt auch den Österreicher nicht kalt. Obwohl er Verständnis für die Entscheidung der Familie aufbringt, zweifelt er dennoch, ob es nicht besser wäre, offen über die Situation zu kommunizieren. "Die Familie schützt ihn, denn sie wollen keine Öffentlichkeit haben. Das verstehe ich. Das heißt aber, dass alle, die gern etwas wissen würden, nun gar nichts wissen."

Lewis Hamilton

#KeepFightingMichael-Schriftzug auf dem aktuellen Mercedes F1 W07 Hybrid Zoom

Die Folge seien zügellose Spekulationen und fragwürdige Schlagzeilen, wie jüngst in manchen Boulevardblättern zu beobachten war. Lauda kritisiert, dass immer wieder spekuliert werde - "wie es jetzt auf fürchterlichste Art in irgendwelchen komischen Zeitungen mehrfach geschehen ist. Das ist nicht gut." Doch wie könnte die Lösung lauten? - "Die Frage ist, ob man nicht doch einen Mittelweg finden kann, irgendeine Art offener Kommunikation", grübelt Lauda.

Doch diese Frage beantwortete Managerin Kehm erst kürzlich wieder mit einem klaren Nein. Sie werde die Privatsphäre Schumachers weiterhin schützen, weil es der Rekordweltmeister selbst immer so gemacht hätte. So bleibt den Fans nichts anderes übrig, als weiter zu hoffen und auf positive Nachrichten von der Schumacher-Familie zu warten.