• 24.07.2002 09:59

Lauda: "Jeder Sportler mit Tiefen – nur Schumi nicht"

Jaguar-Teamchef Niki Lauda spricht über das Phänomen Michael Schumacher und dessen Auswirkung auf die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - "Schumacher steht für Gründlichkeit, Perfektion, Hundertprozentigkeit" und "er lebt ja deutsches Bessersein vor." Mit diesen Worten schwärmt Niki Lauda, der Jaguar-Teamchef und frühere Formel 1-Weltmeister, in einem Interview mit dem Hamburger Magazin 'stern' vom neuen Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher. "Wäre Ferrari ein rein italienisches Team, wären die nie Weltmeister geworden."

Titel-Bild zur News: Niki Lauda (Jaguar-Teamchef) mit seiner neuen Kappe

Lauda sieht in Schumi das gleiche Feuer brennen wie zu seinem Karrierebeginn

Lauda räumt ein, dass die Formel 1 nach Schumachers frühzeitigem Titelgewinn für die Zuschauer jetzt "fad" sei und diese sich fragten: "Was soll der Schwachsinn noch." Das sei aber "jetzt nicht mehr die Formel 1", so Lauda, "das ist die Formel Schumacher". Laudas Hymnus auf den fünffachen Weltmeister gipfelt in dem Satz: "Er ist der Größte."

Dass Schumacher trotz seiner phänomenalen Erfolge immer noch nicht von allen geliebt, sondern lediglich respektiert werde, begründet Lauda damit, dass man nur jemand liebe, wenn man mit ihm leiden könne. "Mit Michael kann man nicht leiden, der ist ja permanent oben. Jeder Sportler hat Höhen und Tiefen, nur Schumacher hat die nicht."

Lauda ist davon überzeugt, dass Schumacher auch in der nächsten Saison noch Rennen fahren werde. Als er kürzlich mit ihm beim Bier zusammen saß, habe Lauda "gemerkt, wie geil er noch aufs Fahren ist". Schumacher habe "immer noch dieses Feuer wie am ersten Tag".

Von dem Vergleich Schumachers mit dem bisherigen Rekord-Weltmeister Juan Manuel Fangio und dem tödlich verunglückten Ayrton Senna hält Lauda wenig. "In Wahrheit muss man zwei vergleichen," so Lauda, "die da sind und leben und fahren."