• 10.09.2001 16:06

  • von Fabian Hust

Lauda: Benettons Leistungssprung besorgniserregend

Jaguars neuer Teamchef Niki Lauda sieht sein Team der Gefahr ausgesetzt, weiter abzurutschen

(Motorsport-Total.com) - Fünf WM-Punkte hat das Jaguar-Team momentan auf dem Konto, das ist ein mageres Pünktchen mehr als im letzten Jahr. Bobby Rahal musste den Hut nehmen, nun hat Niki Lauda die schwierige Aufgabe, das Team nach vorne zu bringen. Dabei muss der Österreicher aber nicht wie sein ehemaliger Fahrerkollege Alain Prost mit einem geringen Budget arbeiten, sondern hat dank dem Hintergrund des Ford-Konzerns ein gesundes Budget.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda hat seit Spa noch größere Sorgenfalten

Und genau das rechtfertigt eigentlich nicht, warum man derzeit auf dem achten WM-Platz herumdümpelt, obwohl man mit Cosworth einen erfahrenen Formel-1-Motorenhersteller im Hintergrund hat und mit Eddie Irvine einen Fahrer, der mit dem richtigen Auto an der Hand regelmäßig in die Punkte fahren kann. Wie bitter die Bilanz in diesem Jahr ausfallen könnte, zeigt die Tatsache, dass man sich zur Zeit nur einen WM-Punkt vor Prost-Acer befindet.

Es ist klar, welche Frage Niki Lauda seiner Mannschaft nach dem Belgien-Grand-Prix stellte: Wie kann es sein, dass Giancarlo Fisichella als Dritter auf das Podium kommt? Seit Hockenheim haben die Himmelblauen einen großen Schritt nach vorne gemacht und liegen schon fünf satte Punkte vor Jaguar, eine Tatsache, die in den Augen von Lauda angesichts der zahlreichen Probleme, die Benetton-Renault in diesem Jahr hatte, einfach nicht sein kann.

Das Ziel für die letzten drei Rennen in Italien, den USA und Japan ist klar: BAR und Jordan sind in weite Ferne gerückt, dafür möchte man wenigstens noch Benetton abfangen: "Jetzt ist unsere primäre Sorge Benetton-Renault, die ihre Führung in der Weltmeisterschaft gegenüber uns ausgebaut haben", so Lauda. "Ihr neu gefundener Speed ist besorgniserregend für uns und macht uns das Leben noch schwieriger, als es das eh schon ist."

Lauda erklärt, dass man diese Saison noch nicht abgehakt hat: "Wir versuchen alles, um Benetton noch abzufangen, während wir zur gleichen Zeit eine Menge Energie in den nächstjährigen Jaguar R3 stecken. Ich bin sehr ermutigt von dem, was ich gesehen habe und die Widmung vom jedem in dieser Firma in das Projekt steht außer Frage." Worte, die man auch schon Ende der vergangenen Saison hörte.

Auf die Michelin-Reifen kann man bei Jaguar die schlechte Saison nicht schieben, denn zwei Teams stehen vor Jaguar mit den französischen Pneus und BMW-Williams konnte drei Siege auf den Reifen einfahren, also liegt es ausschließlich am Team selbst, dass es nicht so läuft, wie es laufen sollte: "Es war ohne Frage eine schwierige Saison für uns", fährt Lauda fort. "Das hat allerdings nichts an der Konzentration verändert, dieses Projekt auf die richtigen Bahnen zu leiten. Jeder widmet sich zu 100 Prozent seiner Arbeit und ich habe bisher noch nichts gesehen, was dem widerspricht."

Nach Neil Ressler und Bobby Rahal ist Niki Lauda schon der dritte Teamchef von Jaguar seit dem Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2000 und auch der dreifache Formel-1-Weltmeister steht nun unter Druck: "Wir sind uns bewusst, dass der Name Jaguar im Moment am falschen Ende der Boxengasse steht und unser Wille, dies zu ändern und besser zu werden, ist so stark, wie er das schon immer war."

Mit Arrows als neuen Motorpartner in der kommenden Saison will Niki Lauda einen direkten Vergleich haben, was sein Team im Gegensatz zum mit dem gleichen Motor ausgestatten Team von Tom Walkinshaw erreichen kann. Ferner soll der Deal die Kriegskasse auffüllen und die Entwicklung des noch nicht konkurrenzfähigen Zehnzylinders beschleunigen.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!