• 10.09.2001 11:52

  • von Fabian Hust

Alain Prost plagen Geld- und Personalsorgen

Während Alain Prost um das Überleben seines Teams kämpft, verlässt ihn ein weiterer Mitarbeiter

(Motorsport-Total.com) - Die Verpflichtung von Heinz-Harald Frentzen war seit langem einmal wieder eine positive Nachricht für das Team gewesen. Doch abgesehen von der Tatsache, dass Insider Heinz-Harald Frentzen 2002 mit einem Wechsel zu Sauber in Verbindung bringen und Stammpilot Luciano Burti nach seinem Unfall mindestens ein Rennen außer Gefecht sein wird, gibt es für Alain Prost neue wie alte Sorgen.

Titel-Bild zur News: Alain Prost (Teamchef Prost Grand Prix)

Wie ist es um die Zukunft von Prost's Formel-1-Rennstall bestellt?

Mittlerweile darf man wohl davon ausgehen, dass der Teamchef die Ferrari-Motoren bezahlt hat, aber dennoch soll es um die finanzielle Situation des Teams alles andere als gut bestellt sein. Ein Hinweis darauf könnte sein, dass Finanzdirektor Jean-Luc Gripond das Team verlassen hat, ausgerechnet jetzt, wo die finanzielle Situation für 2002 ausgelotet wird und letzte Sponsorendeals abgeschlossen werden. Der Weggang des Finanzdirektors wird sich mit Sicherheit nicht positiv auf die Gespräche auswirken. Gripond wird mit einem ähnlichen Posten bei einem europäischen Fußballclub in Verbindung gebracht.

Doch es kommt noch schlimmer. Angeblich möchte die Diniz-Familie ihre 40 Prozent Anteile am Team verkaufen. Pedro Diniz und sein Vater Abilio, ein schwerreicher Supermarktkettenbesitzer aus Brasilien, der Sohn Pedro schon eine Formel-1-Karriere ermöglicht hatte, scheinen erkannt zu haben, dass es mit den Blauen nicht vorangeht. Diniz scheint nur gewillt zu sein, im Team zu bleiben, wenn er die Rolle des Teamchefs übernehmen kann. Er würde dann ein brasilianisches Nationalteam aus Prost machen. Angeblich soll der 31-Jährige symbolische 1 Dollar für die restlichen 60 Prozent anbieten, würde dann aber die Schulden des Teams begleichen. Verständlich, dass Prost sein Team mehr wert ist.

Einem Bericht der 'auto, motor und sport' zu Folge hat Prost nun einen Geldgeber gefunden, der ihm die Ferrari-Motoren finanzieren kann. Dabei soll es sich um den arabischen Scheich Al Walid handeln, der 35 Millionen Dollar aufbringen soll. Der 22-jährige Student und Motorsportfanatiker ist der Sohn des fünftreichsten Erdbürgers und ist bereits Investor in anderen Unternehmen wie Daewoo, Planet Hollywood und Disneyland Paris. Offiziell wurde der Deal aber noch nicht bestätigt und letzten Berichten zufolge befindet sich der viermalige Formel-1-Weltmeister immer noch in Verhandlungen, unter anderem auch mit einer großen Brauerei.

Mittlerweile muss man eine Aussage Prosts vom Ende des vergangen Jahres in der 'F1Racing' aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Damals meinte der Franzose: "Der Name Prost war sicherlich ein Handicap und es ist eine sehr gallische Eigenheit, Gerüchte zu verbreiten. Aber ich vergesse nichts so leicht. Man hat es darauf abgesehen, mir zu schaden und das kann ich nicht akzeptieren. Ich werde wohl einen Anwalt einschalten. Wenn wir 2001 konkurrenzfähig sind, werde ich mir die Freiheit nehmen, einiges zu sagen, was manche gar nicht gerne hören werden. Ich werde es ihnen zunächst auf der Strecke beweisen, dann kommt die Erklärung. Die Wahrheit dürfte beunruhigend sein." Insider berichteten damals von Telefongesprächen, in denen Firmen und Sponsoren nahe gelegt wurde, besser nicht mit Prost zu kooperieren.