Last-Minute-Änderung: 2017 stehender Start nach SC?

Ein Vorschlag, der eigentlich schon vor zwei Jahren durchgefallen ist, liegt wieder auf dem Tisch: Ecclestone und die Teamchefs holen den Vorschlag aus der Schublade

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 sucht wieder einmal nach mehr Action: Nachdem viele Parteien in der Saison 2017 angesichts des neuen Reglements weniger Überholmanöver fürchten, wurde bei einem Treffen zwischen den Teamchefs und Bernie Ecclestone in Abu Dhabi eine alte Idee wieder aufgegriffen: Der schon 2014 abgelehnte Vorschlag der stehenden Starts nach Safety-Car-Phasen. Diese sollten ursprünglich in der Formel-1-Saison 2015 ins Regelwerk aufgenommen werden, scheiterte aber.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung

Schon 2017 soll nach Safety-Car-Phasen stehend gestartet werden Zoom

Nach jeder Safety-Car-Phase soll künftig stehend gestartet werden. Da der Start der aufregendste Moment des Rennens ist, soll hier künstlich Spannung mittels einer neuen Unwägbarkeit erzeugt werden. Selbst bei einer überlegenen Führung kann sich der Spitzenreiter bis zur letzten Runde nicht sicher sein, das Rennen in der Tasche zu haben. Bei Ecclestone stieß der Vorschlag auf Begeisterung, die restlichen Teamchefs gaben zunächst auch ihr Okay. Fernsehsender hatten zuvor Druck gemacht, dass die Show verbessert werden müsse.

Bevor das alles umgesetzt werden kann, muss der Vorschlag aber noch durch die üblichen drei Institutionen Strategiegruppe, Formel-1-Kommission und FIA Weltrat. Weil die Zeit knapp ist, muss zudem Einstimmigkeit in den Kommissionen herrschen. Es ist also noch ein weiter Weg bis zur Umsetzung des Vorschlags. Von Fahrerseite gibt es Kritik: Als "völlig unnatürlich" bezeichnet Carlos Sainz jun. etwa einen stehenden Start nach 61 Runden.

Haas-Teamchef Günther Steiner hingegen findet die Idee toll: "Es verbessert die Show. Wir lieben doch alle Starts. Manche werden gewinnen, manche verlieren. Wenn die Rennen interessanter werden, dann ist das eine gute Sache. Wenn wir wieder Leben in diesem Sport bringen, wie früher, dann kann das nur gut sein."

Es gibt weitere Unwägbarkeiten, etwa dass im Laufe des Rennens eine Seite der Strecke immer mehr mit Marbles verschmutzt wird, ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Gripverhältnissen bei abtrocknender Strecke. Das geringste Problem dürfte noch sein, Kupplungen zu bauen, die mehrere Starts in einem Rennen aushalten. Hinzu kommt in der Formel 1 eine langsame Abkehr vom Safety-Car hin zum virtuellen Safety-Car.

Gesichert ist für die Saison 2017 bislang lediglich die Regel, dass bei einem Start hinter dem Safety-Car (etwa bei Regen) trotzdem stehend gestartet wird.