Langsamkeit bereitet Allison keine Sorgen

Ferrari-Technikchef James Allison hält den fehlenden Speed der Autos durch den Abtriebslevel für normal und glaubt an eine steile Entwicklungskurve

(Motorsport-Total.com) - Antonio Pizzonia war bislang der Letzte, der sich in die lange Kette der Kritik eingereiht hat, die Formel 1 sei in diesem Jahr einfach zu langsam. Rund 5,5 Sekunden fehlten Kevin Magnussen (1:23.276 Minuten) beim ersten Test in Jerez auf die Bestzeit von Felipe Massa aus dem Vorjahr (1:17.879). Der Brasilianer meinte, das könne man sogar am Fernseher sehen.

Titel-Bild zur News: James Allison

Kühler Kopf: Für James Allison ist die Langsamkeit von vorrübergehender Natur Zoom

Ferrari-Technikchef James Allison sieht allerdings nicht ganz so schwarz, denn einerseits hat man durch das neue Reglement den Fokus beim ersten Test auf grundlegende Dinge gerichtet und zum anderen wollen die Teams die Aerodynamikentwicklung so lange wie möglich aufrecht erhalten, bevor sie in Australien zum ersten Mal die Karten wirklich auf den Tisch legen. Gepaart mit den riesigen Entwicklungsmöglichkeiten der noch unausgereiften Boliden sollte die Geschwindigkeit schon ziemlich bald steigen.

Dass die Geschwindigkeiten in Jerez noch sehr langsam sein würden, hat der Ferrari-Mann erwartet, denn schließlich hat das neue Reglement genau das bewirkt: "Man muss sich nur die Größe der Heckflügel anschauen - sie sind mehr oder weniger wie die in Kanada. Da liegt ungefähr das Abtriebsniveau von 2014", sagt er. Zur Erklärung: In Kanada fahren die Piloten nach Monza so ziemlich mit der flachsten Flügeleinstellung, was einen geringen Abtrieb zur Folge hat.

Außerdem sei man auch dadurch verlangsamt worden, dass es nun keinen angeblasenen Unterboden mehr gibt. Doch Allison ist sich sicher, dass die Teams andere Möglichkeiten finden werden, um den Abtrieb wieder zu erhöhen: "Neue Regeln bieten neue Möglichkeiten, daher ist die Rate Abtrieb zu finden, ziemlich steil. Man weiß nie, wann das nachlässt, aber im Moment gibt es keine Anzeichen dafür." Und bis Australien fließt noch eine ganze Menge Wasser den Rhein hinunter...