Kürbs: BMW Sauber verkraftet Sponsorenweggang
Credit Suisse und Dell haben ihre Sponsorenverträge mit dem BMW Sauber F1 Team auslaufen lassen - bekommt der Rennstall kurzfristig Ersatz?
(Motorsport-Total.com) - Schon bei der Präsentation des BMW Sauber F1.09 fiel auf, dass im Vergleich zum Vorjahr einige Sponsorenflächen auf dem neuen Rennwagen blank geblieben sind. Während Großgeldgeber Petronas nach wie vor prominent auf dem Auto vertreten ist, haben das Finanzunternehmen Credit Suisse sowie Computergigant Dell ihre Verträge mit der Mannschaft aus München und Hinwil nicht mehr verlängert. Udo Kürbs von 'Sponsor News' rechnet nicht damit, dass das Team schnell Ersatz findet.

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Auf dem BMW Sauber F1.09 würden noch einige Sponsorenaufkleber Platz finden
Der Chefredakteur und Herausgeber der Fachzeitschrift ist der Ansicht, dass große Rennställe wie das BMW Sauber F1 Team "etwa ein Drittel ihres Gesamtetats über Sponsoren finanzieren." Im Falle vom Team um die beiden Einsatzfahrer Robert Kubica und Nick Heidfeld sei der Verlust von zwei Geldgebern also zu verschmerzen, wie Kürbs anführte.#w1#
"Ihr Hauptsponsor Petronas ist jetzt deutlich prominenter und größer auf dem Auto platziert als vorher", so der Journalist. "Ich gehe davon aus, dass die jetzt über 50 Millionen Dollar zahlen. Das BMW Sauber F1 Team wird aber wohl mit freien Flächen in die Saison gehen. Jetzt kurzfristig zwei neue Partner zu finden, wird schwierig", vermutete Kürbs.
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hatte im Rahmen der Fahrzeug-Vorstellung erklärt, dass man den Ausstieg von Credit Suisse und Dell finanziell verkraften werde. Offen ist laut Theissen aber weiterhin, ob man die freien Sponsorenflächen "vor oder während der Saison" wieder vergibt. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, so Theissen weiter, gestalte sich die Suche nach Geldgebern aber schwierig.
"Ein Ansatz für BMW könnte sein, dass sie künftig auf ihre Zulieferer zugehen und diese bitten, auch Sponsor zu werden", schlug Kürbs vor. "Oder sie schauen sich auf dem asiatischen Markt um. Die asiatischen Konzerne aus China oder Indien drängen ja immer noch in den Markt." Und Vorbilder finden sich dafür durchaus: McLaren-Mercedes angelte sich den Lenovo-Konzern als Sponsor, bei Ferrari prangt Tata auf dem Wagen.
Kürbs rechnet allerdings nicht damit, dass die Formel 1 und somit auch das BMW Sauber F1 Team langfristig Finanzierungsprobleme bekommen werden. "Die Hängepartie dürfte jetzt ein Jahr lang dauern", meinte der Marketing-Experte. "Aber dann müsste das wieder laufen. Marketing braucht man immer - große Unternehmen wissen das. Die Formel 1 wird diese Krise überstehen, sie ist nicht so abhängig von Sponsoren wie andere Sportarten."

