• 26.09.2008 21:25

  • von Dieter Rencken

Kubica: "Schwierig, den Bremspunkt zu treffen"

Robert Kubica im Interview über seinen ersten Trainingstag in Singapur und die kleinen Schwächen des brandneuen Stadtkurses

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Robert, was ist dein erster Eindruck von der Strecke hier?"
Robert Kubica: "Die Strecke ist sehr herausfordernd, für Fahrer und Auto gleichermaßen anspruchsvoll. Es gibt so viele Kurven, in denen man Zeit gewinnen oder verlieren kann, was man beim Setup bedenken muss. Auch über die Bodenwellen muss man genau richtig fahren. Es macht schon Spaß!"

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Stört sich an den vielen und heftigen Bodenwellen: Robert Kubica

Frage: "Und wie geht es euch Fahrern mit dem Licht?"
Kubica: "Das ist kein Problem. Beim Fahren könnte ich dir nicht einmal sagen, ob wir Tag oder Nacht haben - da bin ich viel zu konzentriert! Nur in der Box fällt dir auf, dass es eigentlich dunkel ist. Aber natürlich gibt es immer Kleinigkeiten, die man noch besser machen kann. Das ist hier nicht anders."#w1#

Frage: "Die Boxeneinfahrt zum Beispiel?"
Kubica: "Genau. Ich habe Charlie (Whiting, Renndirektor der FIA; Anm. d. Red.) gestern schon gesagt, dass du dort Zeit verlieren kannst, wenn du im Qualifying aufgehalten wirst. Der, der an die Box geht, muss innerhalb der weißen Linie fahren und fährt vielleicht im zweiten Gang, aber der, der auf der Strecke bleibt, kommt im Fünften an und ist wahrscheinlich um 100 km/h schneller. Ich sehe dafür keine schnelle Lösung, aber hoffentlich können wir es zumindest vorübergehend für dieses Wochenende besser machen."

Frage: "Was für ein Visier hast du heute verwendet?"
Kubica: "Ein orangefarbenes. Das war okay, aber morgen probiere ich vielleicht ein anderes aus."

Frage: "Und wie beurteilst du das digitale Flaggensystem?"
Kubica: "Das ist in Ordnung, die funktionieren gut. Ich war ein bisschen besorgt, dass zum Beispiel blaue Flaggen für Überrundete verspätet angezeigt werden könnten, aber ich muss sagen, dass das wirklich schnell geht."


Fotos: Robert Kubica, Großer Preis von Singapur, Freitag


Frage: "Wie unterschiedlich war der Grip in der zweiten im Vergleich zur ersten Session?"
Kubica: "Heute Morgen war der Grip gar nicht so schlecht, wie manche sagen. Im Vergleich zu Valencia war die Strecke sehr griffig. Daher nahm der Grip am Abend auch gar nicht so extrem zu."

Frage: "Bodenwellen?"
Kubica: "Da hat es einige, ja - zu viele für meinen Geschmack. Aber gut, so ist es eben. Wegen der Bodenwellen müssen wir mit dem Setup einen Kompromiss eingehen. Das macht uns das Leben schwerer. Vor allem gibt es ein paar extreme Stellen, zum Beispiel zwischen Kurve fünf und Kurve sieben. Dort sind die Vorderräder so weit in der Höhe, dass es schwierig ist, den richtigen Bremspunkt zu treffen!"

Frage: "Welcher der beiden Reifentypen ist besser für das morgige Qualifying geeignet?"
Kubica: "Das hängt von der Balance des Autos ab. Wir kennen den Unterschied zwischen diesen Reifen schon aus vorherigen Rennen - es sind ein paar Zehntel pro Runde. Dafür ist die härtere Mischung auf Longruns gesehen konstanter."