Kubica: Polens neuer Superstar

In Polen ist die Kubica-Mania ausgebrochen, dabei wäre es dem BMW Sauber F1 Team Piloten am liebsten, nicht im Rampenlicht zu stehen

(Motorsport-Total.com) - Polen mag zwar nicht viele Sportsuperstars haben, aber die, die es gibt, die werden gefeiert wie sonst nur Rockstars. Unvergessen sind beispielsweise die Jubelstürme der Menschenmassen in Zakopane, wenn Adam Malysz dort wieder einmal ein Skispringen gewonnen hat. Nun gibt es einen neuen Nationalhelden: Robert Kubica.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica ist in seiner Heimat einer der ganz großen Superstars

Schon nach seinem ersten Podestplatz in Monza 2006 fand der 23-Jährige viel Beachtung in den Medien, aber seit er am vergangenen Wochenende in Bahrain erstmals auf die Pole-Position gefahren ist, kennt die Begeisterung keine Grenzen mehr. Kubicas Fans wittern die große Chance, in einer Weltsportart wie der Formel 1 einen echten Champion heranwachsen zu sehen - Balsam auf die von ewig gestrigen Klischees aufgeschürften polnischen Wunden.#w1#

Riesenhype in der Heimat

"Ich fühle mich nicht als Star oder Held." Robert Kubica

Aber der BMW Sauber F1 Team Pilot ist über die Popularität in seiner Heimat gar nicht so glücklich: "Eigentlich war mir mein Leben am liebsten, wie es vor drei oder vier Jahren war. Da war ich noch weniger berühmt, aber alles war einfacher - Einkaufen gehen zum Beispiel oder abends mal auszugehen", erklärte Kubica im Interview mit 'RTL'. "Ich fühle mich nicht als Star oder Held. Ich bin eine ganz normale Person."

2007 waren seine Medienrunden nach dem Rennen meistens eine relativ einsame Angelegenheit mit einer Hand voll Journalisten aus der Schweiz und aus Polen sowie einigen wenigen internationalen Berichterstattern. Aber inzwischen interessieren sich alle für den aufstrebenden Shootingstar, der nicht allzu gerne über sich spricht. So war es ihm auch unangenehm, als sich plötzlich alle auf die Geschichte gestürzt haben, dass er über den Winter sieben Kilogramm abgenommen hat.

Anhänger von Papst Johannes Paul II.

"In Polen ist es schwierig, im Motorsport ein hohes Level zu erreichen." Robert Kubica

Mit seiner Heimat verbindet Kubica viel, auch wenn er schon früh aus Polen nach Italien gegangen ist, um dort Kartsport zu betreiben. So trug der gläubige Christ zum Beispiel lange den Namen von Papst Johannes Paul II. auf seinem Helm. Aber bei aller Heimatliebe: In Polen, das ist ihm heute klar, hätte er es niemals in die Formel 1 geschafft - eine nationale Motorsportszene ist dort praktisch nicht existent...

"In Polen ist es schwierig, im Motorsport ein hohes Level zu erreichen, denn bei uns gibt es nicht einmal eine richtige Rennstrecke. Unter diesem Aspekt kannst du in Polen nicht groß werden, also hatte ich gar keine andere Wahl als nach Italien zu gehen. Ich muss meinen Eltern heute noch dafür danken, dass sie mir das ermöglicht haben", gab der 24-fache Grand-Prix-Teilnehmer abschließend zu Protokoll.