Kubica: "Ist nicht meine Lieblingsstrecke"
Robert Kubica schätzt den aktuellen Leistungsstand im BMW Sauber F1 Team ein und verrät, warum er die Istanbul-Strecke nicht mag
(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team ist ebenso wie Konkurrent McLaren-Mercedes auf der im Augenblick aussichtslos scheinenden Jagd nach den roten Autos aus Maranello. Ferrari hat sich deutlich nach vorne abgesetzt, entsprechend kleinere Brötchen müssen bei der deutsch-schweizerischen Mannschaft gebacken werden. Robert Kubica sprach bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz in der Türkei über die Aussichten seines Teams in Istanbul.

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Robert Kubica holte in Bahrain die erste Pole-Position für sein Team
Frage: "Robert, du hast hier im Jahr 2006 dein Debüt gegeben und warst im vergangenen Jahr hier Achter. Wie läuft es zurzeit bei dir?"
Kubica: "Ich denke, dass Istanbul nicht wirklich meine Lieblingsstrecke ist und ich hier nie besonders viel Glück hatte. Als ich 2006 hier das zweite Rennen meiner Karriere fuhr, gab es ein Reifenproblem, im vergangenen Jahr bin ich gut gestartet und bekam starkes Graining. Ich freue mich, weil die Dinge in diesem Jahr für mich etwas einfacher sind und meine Leistungen stimmen. Ich hoffe, dass ich meine Bilanz auf dieser Strecke aufbessern kann und konkurrenzfähig bin."#w1#
Istanbul-Bilanz bisher mager
Frage: "In der Qualifikation bist du immer stark. Es scheint so, als ginge es nur in den Rennen etwas bergab."
Kubica: "Es kommt immer darauf an, welche Strecke man sich anschaut und wie viel Benzin da jeweils an Bord ist. In Australien war ich in der ersten Startreihe, aber konnte wegen eines Zwischenfalls mit Kazuki Nakajima das Rennen nicht beenden. In Malaysia bin ich schwer ins Rennen gegangen und konnte mich verbessern. In Bahrain konnten wir nicht mit Ferrari mithalten und in Barcelona haben wir einen engen Kampf mit McLaren gehabt. Wir wussten, dass wir nach der ersten Runde vor ihnen sein mussten. Mit Lewis Hamilton hat das nicht geklappt, aber unser Rennspeed war dennoch gut."
Frage: "Bist du überrascht, dass man Heikki Kovalainen hier starten lässt, während du im vergangenen Jahr ein Rennen pausieren musstest?"
Kubica: "Ich bin nicht wirklich überrascht. Er hat erzählt, dass er das Glück hatte, nur am nächsten Tag ein wenig Kopfschmerzen zu haben. Es war ähnlich wie bei mir. Ich hatte zwar keine Kopfschmerzen, aber eine kleine Verletzung am Knöchel. Ich war eine Woche später in den USA und durfte nicht fahren. Wir sind erst einmal alle froh, dass er wieder da ist. Wenn er jetzt ein gutes Wochenende hinlegt, werden alle sagen, dass ihn der Unfall noch schneller gemacht hat. Das war bei mir auch so, ist aber natürlich gar nicht wahr."
Frage: "Gib uns kurz noch eine Einschätzung zum Sicherheitsstandard in der Formel 1 und zum Job der FIA, die dafür sorgt, dass ihr Fahrer am Wochenende sicher seid."
Kubica: "Die FIA hat einen tollen Job gemacht. Sein Unfall und auch meiner in Kanada haben gezeigt, dass die Sicherheitsstandards in der Formel 1 sehr hoch sind. Wir haben gute Leute, die immer weiter an Verbesserungen arbeiten."
Viel Lob für Sicherheitsstandard
Frage: "Du hattest diesen gewaltigen Unfall im vergangenen Jahr in Montreal und warst bewusstlos im Wagen. Hilft es beim Überwinden eines solchen Ereignisses, wenn man sich an die Details nicht mehr erinnern kann?"
Kubica: "Ich erinnere mich an viele Details meines Unfalls. Als ich gefragt wurde, ob ich von dem Unfall etwas gesehen habe, musste ich zugeben: 'Ja, ich habe alles live miterlebt'. Es gibt dir irgendwie noch mehr Selbstbewusstsein und in irgendeiner Art hast du gleichzeitig Glück gehabt. Es zeigt aber vor allem, wie sicher die Autos geworden sind."
Frage: "Am kommenden Sonntag ist Muttertag. Sag uns noch ein paar Worte über die Rolle deiner Mutter in deiner Karriere."
Kubica: "Ich bin sicher, dass die Mutter für jeden hier im Raum wichtig ist. Meine ist eine der wichtigsten Personen in meinem Leben und ich möchte meiner Mutter und auch meinem Vater danken, dass ich hier sein darf."

