Bahrain: Kubica entreißt Massa die Pole!

Robert Kubica holte in Bahrain die erste Pole-Position für das BMW Sauber F1 Team - Massa führte erst dahinter das rot-silberne Viererpaket an

(Motorsport-Total.com) - Sternstunde für das BMW Sauber F1 Team in der Sakhir-Wüste von Bahrain: Nachdem es bis zum allerletzten Run so ausgesehen hatte, als müsse sich Felipe Massa (Ferrari) die Pole-Position nur noch abholen, behielt in einem dramatischen Finish Robert Kubica die Nerven und fuhr auf den ersten Startplatz - zum ersten Mal in der Geschichte des Rennstalls mit Sitz in Hinwil!

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Der Held des Tages: Robert Kubica holte die erste Pole-Position für sein Team

Der Pole hatte nach dem ersten Run im Top-10-Finale nur ein paar Tausendstelsekunden Rückstand, konnte sich aber in der Schlussattacke noch einmal um drei Zehntelsekunden auf 1:33.096 Minuten steigern. Massa ging erst nach ihm auf die Strecke, war im ersten Sektor noch um zwei Zehntelsekunden schneller, warf die mögliche Bestzeit aber mit einem kleinen Fehler im Mittelsektor weg. Außerdem wurde der Ferrari-Pilot von Fernando Alonso (Renault) leicht irritiert.#w1#

Massa war der dominierende Mann

Bis dahin hatte Massa die Session nach Belieben dominiert und in Q1 wie auch in Q2 ganz klar den ersten Platz eingenommen. Aber Kubica machte das gut, was er in Melbourne noch verbockt hat, machte diesmal keinen Fehler im entscheidenden Moment und sicherte sich damit eine historische Pole-Position - übrigens die erste seiner Formel-1-Karriere. Dieser Erfolg wird auch nicht dadurch geschmälert, dass er wahrscheinlich einen kürzeren ersten Rennstint fahren wird.

Felipe Massa

Felipe Massa war der schnellste Mann, nur in der entscheidenden Runde nicht... Zoom

Massa hatte auf Kubica nur 27 Tausendstelsekunden Rückstand; Dritter wurde Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes), dem knapp zwei Zehntelsekunden fehlten. Der Vizeweltmeister blieb an diesem Wochenende lange blass, aber als es drauf ankam, konnte er sich massiv steigern - im entscheidenden Moment ließ er dann auch seinen Teamkollegen Heikki Kovalainen (5./+ 0,392) recht souverän hinter sich. Dazwischen im silbernen Sandwich: Kimi Räikkönen (4./+ 0,322).

Hinter den Top 5 klaffte eine kleine Lücke. Sechster wurde Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) mit 0,641 Sekunden Rückstand, wobei der Deutsche das ganze Wochenende mehr Mühe hatte als Kubica - schlussendlich wurde es immerhin die dritte Startreihe, wahrscheinlich mit einer etwas höheren Benzinlast. Jarno Trulli (Toyota/+ 0,898), Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,919), Jenson Button (Honda/+ 1,961) und Fernando Alonso (Renault/+ 2,019) komplettierten die Top 10.

Knappe Entscheidungen um die beiden Cuts

Spannend war es zuvor schon in den ersten beiden Segmenten des Qualifyings auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs zugegangen: Mit David Coulthard (Red-Bull-Renault) verpasste ein Kaliber als 17. den ersten Cut nur um 18 Tausendstelsekunden gegen Sébastien Bourdais (15./Toro-Rosso-Ferrari), und im zweiten Abschnitt scheiterte Mark Webber (Red-Bull-Renault) nur um neun Tausendstelsekunden an Button.

Die weiteren Deutschen: Timo Glock (Toyota) hatte gegen seinen Teamkollegen Trulli keine Chance und musste sich mit Rang 13 zufrieden geben, verpasste damit den anvisierten Einzug ins Top-10-Finale. Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari) und Adrian Sutil (Force-India-Ferrari) landeten auf den enttäuschenden Positionen 19 und 20 und verloren damit jeweils ihr internes Stallduell. Die Super-Aguri-Hondas standen sowieso wieder auf verlorenem Posten.

Verwirrung um Abbruch in Q1

Lewis Hamilton, Robert Kubica und Felipe Massa

Lewis Hamilton, Robert Kubica und Felipe Massa nach dem Qualifying Zoom

Apropos Super-Aguri-Honda: Takuma Sato sorgte in den ersten 20 Minuten des Nachmittags für eine kurze Unterbrechung, als er sich beim Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve auf einem Randstein drehte und gegen die Boxenmauer krachte. Zwar ist dabei im Grunde nichts passiert, aber ein übereifriger Streckenposten fuhr mit einem Feuerwehrauto in Richtung Unfallstelle, sodass die Rennleitung rote Flaggen zeigen musste.

Für den morgigen dritten Saisonlauf gilt nun Massa als Topfavorit, denn der Vorjahressieger hat heute den mit Abstand stärksten Eindruck hinterlassen, auch wenn er es auf den Punkt nicht ganz umsetzen konnte. Kubica wittert zumindest wieder die Chance auf das Podium - und "Iceman" Räikkönen darf man in der Wüstensonne sowieso nie außer Acht lassen. Heidfeld, im internen Stallduell gegen Kubica nun schon mit 0:3 im Rückstand, und Rosberg sind die deutschen Speerspitzen.