Kubica: "Erhielt bei BMW nicht diese Aufmerksamkeit"

Robert Kubica spricht über fehlende Nestwärme beim Ex-Team BMW-Sauber, warnt vor Force India und erklärt, warum er sich bei Renault so wohl fühlt

(Motorsport-Total.com) - Was ein Tapetenwechsel ausmachen kann, beweist dieses Jahr Robert Kubica. Der ehemalige BMW Sauber F1 Team Pilot wirkt bei Renault wie ausgewechselt, ihm fehlen nach drei Rennen nur neun Punkte auf die WM-Führung.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Auch Robert Kubica lässt sich vom "Teamspirit" bei Renault anstecken

Im BMW Sauber F1 Team eckte Kubica mit seiner fordernden Art oft an, beim französischen Renault-Team scheint die Chemie deutlich besser zu stimmen, wie der 25-Jährige erklärt: "Es ist kein Geheimnis, dass ich in den vergangenen Jahren nicht immer die Aufmerksamkeit erhielt, die ich mir gewünscht hätte", kritisiert er seinen ehemaligen Arbeitgeber im Gespräch mit der 'Gazzetta dello Sport'.#w1#

Kubica und der Wohlfühlfaktor

Er stellt klar, wie wichtig ihm die Nestwärme in einem Team ist: "Die allgemeine Stimmung, das Vertrauen der Leute, mit denen man arbeitet, ist bei jeder Aktivität wichtig. Heute fühle ich, dass das Team mir vertraut, mich gut aufgenommen hat - das erlaubt es mir, trotz dieser Menge an Arbeit, die sogar noch größer ist als in den vergangenen Jahren, nicht zu ermüden. Dieses Jahr macht es mir Spaß, auch wenn wir noch nicht unser Traumauto haben."

"Das Vertrauen des Teams erlaubt es mir, trotz der noch größeren Arbeitsmenge nicht zu ermüden" Robert Kubica

Die Freude sieht man dem Polen an - und das ausgerechnet in einer Saison, in der man auf die Reifen besonders aufpassen muss. Schließlich fiel Kubica vor allem zu Beginn seiner Formel-1-Karriere durch seinen aggressiven Fahrstil auf, ähnlich wie sein Freund Fernando Alonso beanspruchte er die Vorderreifen mit abrupten Lenkmanövern mehr als andere Rennfahrer.

Doch Kubica hat es gelernt, sich anzupassen: "Man muss sich nur meine Onboard-Aufnahmen ansehen: Ich wirke stumpf. Ich musste mich anpassen - dieses Jahr ist es der Schlüssel, die Reifen nicht überzustrapazieren. Bis 2009 fuhr man im Rennen drei Qualifying-Stints, pushte die ganze Zeit. Jetzt muss man das Rennen verwalten."

Renault schwächelt im Qualifying

"Durch die guten Starts haben wir unsere Qualifying-Probleme ausgeglichen" Robert Kubica

Das gelang Kubica bisher außerordentlich gut - nach drei Rennen hat er einen zweiten und einen vierten Platz zu Buche stehen. Entspricht das dem wahren Potenzial von Renault, Robert? "Okay, wir hatten etwas Glück in Melbourne und Sepang. Die Starts waren entscheidend, da haben wir die immer noch vorhandenen Qualifying-Probleme ausgeglichen", entgegnet er.

Der Mann aus Krakau will dennoch weiter die Topteams angreifen - ein neues Aerodynamikpaket soll ihm in Schanghai dabei helfen. Dennoch warnt er: "Wir müssen auf Force India aufpassen, vor allem im Qualifying."