• 06.07.2004 14:06

  • von Fabian Hust

Krankenhaus wehrt sich gegen Schumacher-Vorwürfe

Das 'Indianapolis Methodist'-Krankenhaus wehrt sich gegen die Vorwürfe von Ralf Schumacher und Manager Willi Weber

(Motorsport-Total.com) - Die Androhung rechtlicher Schritte seitens Schumacher-Manager Willi Weber gegen die Ärzte, die möglicherweise die angebrochenen Wirbel bei Ralf Schumacher bei dessen Untersuchung nach seinem Unfall in Indianapolis übersehen hatten, hat das 'Indianapolis Methodist'-Krankenhaus dazu bewogen, eine kurze Stellungnahme abzugeben.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher fühlte sich in den USA nicht optimal versorgt

Ein Sprecher des Krankenhauses teilte der Tageszeitung 'Indianapolis Star' mit, dass man die medizinischen Informationen der Mannschaft um Schumacher mitgeteilt hatte, "diese Fakten jedoch nicht gegenüber den Medien kommuniziert wurden". Weitere Kommentare könne man aus rechtlichen Gründen jedoch nicht abgeben.#w1#

Dass eine Fraktur der Wirbel zunächst unentdeckt bleibt, ist medizinisch erklärbar, da diese häufig erst Tage nach ihrer Verletzung im Zuge des Heilungsprozesses auf dem Röntgenbild sichtbar wird. Möglicherweise bezieht sich der Sprecher mit seiner Aussage auf die Tatsache, dass man den Patienten aufgeklärt hat, dass trotz unauffälliger Röntgenbilder eine Verletzung vorliegen kann.

Erst bei einer weiteren Untersuchung in Deutschland war rund eine Woche nach dem Unfall festgestellt worden, dass zwei Halswirbel angebrochen sind. Im schlimmsten Fall hätte sich Ralf Schumacher auf dem Heimweg schwere Folgeschäden dieser Verletzung zuziehen können, weil er sich mit dieser Verletzung nur eingeschränkt hätte bewegen dürfen. Um weitere Komplikationen zu vermeiden, verordneten die deutschen Ärzte Ralf Schumacher das Tragen eines Stützkorsetts.

Manager Willi Weber hat bereits einen deutschen Anwalt beauftragt, der alle notwendigen Unterlagen sichtet, um Beweismittel zu sammeln, dass die Ärzte im Krankenhaus von Indianapolis fahrlässig gehandelt haben. Nach Aussage eines Spezialisten gegenüber 'F1Total.com' ist es wahrscheinlich, dass die Fraktur auf einem Röntgenbild tatsächlich nicht zu sehen war, sie hätte jedoch durch eine Computertomografie entdeckt werden können.

Ralf Schumachers behandelnder Arzt in Indianapolis gilt als angesehen und hat schon mehrere auf dem 'Indianapolis Motor Speedway' verunglückte Fahrer behandelt. Ralf Schumacher hat zwei Jahre Zeit, rechtliche Schritte einzuleiten. Versicherte Mediziner können in den USA auf maximal 1,25 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt werden. Eine Klage wird davon abhängig gemacht, ob der Anwalt genügend belastendes Material zusammentragen kann.