• 13.02.2009 09:15

Kovalainen und die "Evolution des Vorjahresautos"

Heikki Kovalainen beschreibt seine ersten Eindrücke vom neuen McLaren-Mercedes MP4-24: "Wie das letztjährige Auto im Monza-Trimm"

(Motorsport-Total.com) - Die Saisonvorbereitung von McLaren-Mercedes mutet zurzeit etwas seltsam an. Zwar hat der neue MP4-24 auf Anhieb zeigen können, dass er vermutlich wieder weit vorne fahren können wird, aber doch reibt man sich immer wieder verwundert die Augen. Das Team um Weltmeister Lewis Hamilton setzt bislang fast immer einen Heckflügel des Vorjahres ein. Angeblich sind Verzögerungen beim Bau einer neuen Version dafür verantwortlich. Auch Heikki Kovalainen konnte im Interview diesbezüglich keine Klarheit schaffen.

Titel-Bild zur News: Heikki KovalainenJerez, Circuit de Jerez

Heikki Kovalainen zieht nach seinen Jerez-Runden eine positive Bilanz

Frage: "Heikki, wie beschreibst du deine ersten Eindrücke, nachdem du den neuen MP4-24 nun erstmals im Trockenen fahren konntest?"
Heikki Kovalainen: "Wir hatten zwei gute Tage. Am ersten Tag sah es allerdings wieder nach viel Regen aus. Ich dachte schon, ich könnte dem Regen gar nicht mehr entkommen! Trotzdem haben wir aber eine ganze Menge Fahrten im Trockenen unternehmen können. Wir sind auch etwas im Regen gefahren, weil das durchaus sinnvoll sein kann."#w1#

"Am zweiten Tag war das Wetter perfekt und ich konnte über 100 Runden fahren. Das war ein toller Auftakt mit dem neuen Auto. Wir haben hauptsächlich im Bereich Zuverlässigkeit gearbeitet. Wir sind zufrieden, denn es scheint wirklich alles klaglos zu funktionieren."

Heikki KovalainenJerez, Circuit de Jerez

Neue Umgangsformen: Mechaniker müssen Auto mit Handschuhen anfassen Zoom

Frage: "Beschreib uns deine Eindrücke bezüglich Grip, Balance und den anderen Dingen..."
Kovalainen: "Aus meiner Sicht ist das Auto gut ausbalanciert. Natürlich haben wir etwas weniger Grip und wir müssen gut auf die Reifen aufpassen. Das gilt vor allem hier in Jerez, weil die Strecke Reifen mordend ist, vor allem für die Hinterreifen. Wir müssen aufpassen. Ich schätze, ich muss meinen Fahrstil sogar noch etwas anpassen und in manchen Bereichen etwas vorsichtiger sein."

"Eigentlich fühlt sich das Auto fast wie eine Evolution des Vorjahreswagens an. Die Bedienelemente, die Sitzposition und das gesamte Cockpit sind sehr ähnlich. Es ist in etwa so, wie das letztjährige Auto im Monza-Setup mit ganz wenig Downforce."

Frage: "Du hast KERS ernsthaft getestet. Muss man sich daran erst gewöhnen?"
Kovalainen: "Ich glaube nicht, dass es schwerfällt, sich daran zu gewöhnen. Man muss im Cockpit eben ein paar Dinge mehr steuern, muss pro Runde ein paar Knöpfe drücken. KERS und der verstellbare Frontflügel sind kein Problem, denn die Steuerung ging zumindest bei mir ganz schnell in Routine über. Es gibt manche Stellen, wo du den Knopf gern drücken würdest und es gibt eben Stellen auf der Strecke, wo du etwas Flügel zurücknehmen willst."

"Wenn du also auf einem Longrun etwas anpassen möchtest, dann kannst du das nun als Fahrer ganz allein erledigen. Ich denke, ich habe das schon gut im Griff. Unser KERS läuft richtig gut. Wir hatten es auf höchster Leistungsstufe in Betrieb und es hat ohne Probleme funktioniert. Das ist sehr ermutigend."


Fotos: McLaren-Mercedes, Testfahrten in Jerez


Frage: "Bist du zuversichtlich, dass du mit diesem Auto um Siege kämpfen kannst?"
Kovalainen: "Man kann zurzeit kaum einschätzen, wie gut wir sein werden. Ich habe aber volles Vertrauen in die Mannschaft und bin sicher, dass sie erneut ein konkurrenzfähiges Auto gebaut haben. Ich habe jetzt ein besseres Gefühl als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Und ich weiß genau, dass wir noch viele Verbesserungen im Köcher haben."