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Kovalainen: "Ich kann das noch besser"
Heikki Kovalainen ist nach seiner starken, aber unbelohnten Performance von Istanbul in aller Munde, aber der Finne will noch mehr
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix der Türkei war man bei McLaren-Mercedes davon überzeugt, dass Heikki Kovalainen ohne seinen Reifenschaden in der ersten Runde das Rennen gewonnen hätte. Überhaupt hat der Finne bisher viele überrascht - und vor dem Klassiker in Monaco ist er wieder sehr zuversichtlich, wie er heute in seiner Donnerstags-Medienrunde unterstrich.

© xpb.cc
Heikki Kovalainen kam heute mit dem Scooter im Fahrerlager an
Frage: "Heikki, was ist dir durch den Kopf gegangen, als dir Kimi Räikkönen in der ersten Kurve in Istanbul den Hinterreifen aufgeschlitzt hat?"
Heikki Kovalainen: "Ehrlich gesagt wusste ich bis nach dem Rennen gar nicht, dass er es war. Ich habe nichts gespürt und war daher auch dementsprechend überrascht, als mich das Team anfunkte und mir sagte, ich hätte einen Plattfuß links hinten. Zu dem Zeitpunkt merkte ich noch nichts, aber am Ende der Runde hinter dem Safety-Car wurde es mir bewusst. Aber was sollte ich machen? So etwas kann eben passieren und ich kann es jetzt nicht mehr ändern."#w1#
Keine Schuldzuweisungen gegen Räikkönen
Frage: "Hast du nach dem Rennen mit Kimi gesprochen?"
Kovalainen: "Nein. Es gab nichts zu sagen. Es war nicht seine Schuld, niemand war daran schuld - es war einfach so eine Sache, wie sie passieren kann. Am Start waren alle eng beisammen, da kann der Platz schon mal zu knapp werden. Robert (Kubica; Anm. d. Red.) war außen, ich war in der Mitte und Kimi innen. Wir hätten es nicht anders machen können - es war einfach Pech."
Frage: "Hattest du nach diesem Zwischenfall das Gefühl, dass du ein gutes Rennen gefahren bist?"
Kovalainen: "Ich denke schon, aber das ist hinter anderen Autos schwierig. Es ist schwierig, jemanden zu überholen, und je weiter man sich nach vorne arbeitet, desto schwieriger wird es. Es ist frustrierend, aber ich habe alles versucht - vielleicht hätte ich ja noch von einem Safety-Car oder von Ausfällen profitieren können. Daraus ist leider nichts geworden."
Frage: "Teilst du die Ansicht von Martin Whitmarsh, dass dich der Reifenschaden um deinen ersten Sieg gebracht hat?"
Kovalainen: "Ich möchte darüber nicht mehr spekulieren. Die Türkei ist für mich abgehakt, ich konzentriere mich lieber auf Monaco. Ich frage mich nie: Was hätte sein können? Darüber denke ich nicht nach. Zwei Stunden nach dem Rennen dachte ich nur noch an Monaco. Anders geht es nicht."
Frage: "Was hast du zwischen den beiden Rennen gemacht?"
Kovalainen: "Ein bisschen Fitnesstraining und dann habe ich ein bisschen am Simulator in Woking gearbeitet. Ich habe mich ganz normal auf dieses Wochenende vorbereitet, nichts Spezielles."
Frage: "Ferrari hat hier seit 2001 nicht mehr gewonnen, McLaren-Mercedes scheint also gute Chancen zu haben. Wie gehst du in dieses Rennwochenende?"
Kovalainen: "Historisch gesehen ist es ein gutes Pflaster für McLaren, aber das bringt uns nichts - darauf sollten wir uns nicht verlassen. Wir haben gesehen, dass sich die Dinge in der Formel 1 sehr schnell verändern können - Ferrari hat zugelegt, andere auch. Speziell nach unserer starken Pace in Istanbul kommen wir sehr zuversichtlich hierher, aber warten wir ab. Wir brauchen ein paar Trainings, sann sehen wir weiter."
Frage: "Magst du die Strecke in Monaco?"
Kovalainen: "Ja, sehr. Ich bin hier zweimal gefahren, einmal in der GP2 und im Vorjahr mit Renault in der Formel 1. Es ist eine besondere Strecke, sehr schwierig, aber sie macht Spaß - und man sollte sich besser von den Leitplanken fernhalten!"
Kein Risiko am Donnerstag
Frage: "Was ist hier das Geheimnis?"
Kovalainen: "Dass man in den Freien Trainings nicht zu früh über das Limit geht. Es ist so, als würdest du Geld auf die Bank legen - du kriegst halt Zinsen. Und im Qualifying kannst du dann schon etwas mehr riskieren. Im Rennen musst du attackieren, aber du darfst keinen Fehler machen. Es bringt nichts, hier im ersten Training gleich die Bremspunkte voll auszuloten, denn irgendwann verpasst du mal einen Scheitelpunkt. Stattdessen musst du dich Schritt für Schritt herantasten."
Frage: "Geht es hier vor allem um das Qualifying?"
Kovalainen: "Der Samstag ist ein sehr wichtiger Teil, denn wenn im Rennen nichts Außergewöhnliches passiert, kannst du nicht überholen. Eine Strategie kann dir am Sonntag vielleicht eine Position bringen, aber das Qualifying ist entscheidend. Es ist unglaublich schwierig, das hinzubekommen. Es herrscht eine Menge Verkehr, es kann gelbe Flaggen geben und viele andere Dinge, die dir das Wochenende kaputt machen. Du musst den besten Platz auf der Strecke finden und dann das Beste hoffen. Wenn es nicht gelingt, musst du es halt am Sonntag einfach probieren und schauen, was passiert."
Frage: "Vor Saisonbeginn hat das Team gesagt, dass es bis Saisonmitte dauern könnte, bis du auf einem Niveau wie Lewis Hamilton fahren wirst. Es hat aber den Anschein, dass du gleich in Australien auf Augenhöhe warst. Hattest du von Anfang an das Gefühl, am Limit zu sein, oder verbesserst du dich immer noch laufend?"
Kovalainen: "Ich bin mir sicher, dass da noch mehr kommt, und ich verbessere mich stetig. Es läuft seit Saisonbeginn schon erstaunlich gut, aber ich denke, dass ich das noch besser kann. Da bin ich mir sogar sicher! Das ist das Ziel und daran arbeiten wir noch, dass wir noch besser werden."
Frage: "Fühlst du dich wohl im Team, kommst du mit dem Setup und mit der Arbeitsweise zurecht?"
Kovalainen: "Ja, ich bin hier sehr, sehr glücklich und weiß schon viel mehr als am Saisonbeginn - wie alles geht, wie die Rennwochenenden ablaufen. Natürlich prägt sich das noch besser ein, aber ich lerne Schritt für Schritt dazu. Ich war im Winter ehrlich gesagt überrascht darüber, wie schnell meine Eingewöhnung verlaufen ist - ich fühle mich in dieser Umgebung sehr wohl. Ich denke, ich habe mich sehr gut eingelebt."
Frage: "Lewis Hamilton hatte im Vorjahr den Vorteil, dass niemand etwas von ihm erwartet hat im Vergleich zu Fernando Alonso. Glaubst du, dass die Situation für dich jetzt ähnlich ist?"
Kovalainen: "Nein. Ich setze mich selbst unter viel Druck, auch wenn das Team mal keinen guten Job macht. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht das Beste gegeben habe, dann trete ich mir selbst in den Hintern. So gesehen macht das keinen großen Unterschied."

