• 11.07.2010 13:28

  • von Roman Wittemeier

Kovalainen hat Verständnis für Webber-Frust

Heikki Kovalainen kann die Enttäuschung von Mark Webber nachvollziehen: Wem verleiht Red Bull Flügel - und warum?

(Motorsport-Total.com) - Der Red-Bull-Streit um einen neuen Frontflügel sorgt für dicke Luft zwischen Mark Webber und dem Team. Der Australier muss auf einen neuen Flügel verzichten, damit Sebastian Vettel glänzen kann. "Es ist ganz wichtig, dass man seinem Team vertrauen kann. Wenn man - wie nun bei Red Bull - einem Fahrer ein neues Teil vom anderen Fahrer gibt, dann muss man für den Piloten im Nachteil eine gute Erklärung parat haben. Man muss das im Team offen kommunizieren", sagt Heikki Kovalainen gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen musste im teaminternen Teilekampf auch schon zurückstecken

Der Finne weiß genau, wovon er spricht. 2009 musste er beim Grand Prix am Nürburgring mit ansehen, wie der damalige McLaren-Teamkollege Lewis Hamilton wichtige Verbesserungen zuerst bekam. "Bei McLaren haben wir offen darüber gesprochen. Es gab manchmal Situationen, wo Lewis neue Teile zuerst bekam, aber das wurde offen angesprochen und ich war mit dem Team im Reinen. Vor allem im vergangenen Jahr musste McLaren aufholen. Lewis lag in der WM in besserer Position", erklärt der Finne.#w1#

"Wenn man es einem Fahrer offen erklärt, dann ist es okay", meint der Lotus-Pilot. "Man darf das Vertrauen zwischen den Fahrern nicht zerstören. Wenn es später mal ähnliche Situationen gibt, dann muss es sich ausgleichen. Manchmal muss man als Pilot flexibel sein, um seinem Team zu helfen." Am besten sei es, immer identisches Material zu bringen, um erst gar keine Diskussionen aufkommen zu lassen.

"Wenn man neue Teile nur einmal hat, dann sollte man sie ganz weglassen", so die Sicht von Kovalainen. "Aber damals bei McLaren war die Situation eben besonders und ich hatte vollstes Verständnis dafür", berichtet er mit Blick auf 2009. Den Frust von Mark Webber kann er aktuell sehr gut verstehen. Pedro de la Rosa sieht es hingegen anders. "Die besten Teile muss derjenige bekommen, der in der WM am besten platziert ist", meint der erfahrene Spanier.

"In unserem Falle liegt Kamui deutlich vor mir. Wenn es also neue Teile gibt - egal, was es ist - dann soll er sie bekommen, weil er vor mir liegt. So sehe ich das", erklärt der Sauber-Neuzugang. "Wichtig ist, dass die Leute Vertrauen haben. Die dürfen dich dann nicht als Fahrer in Zweifel stellen, wenn du dann hinterherfährst. Wenn die Leute im Team hinter dir stehen, dann ist es doch egal, ob der Teamkollege mal für ein Wochenende bessere Teile hat."