• 11.07.2010 11:40

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Angeblicher Red-Bull-Streit als Chance für McLaren?

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh will aus der möglichen Disharmonie bei Red Bull Profit schlagen: "Der Teamleistung abträglich"

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat auch in Silverstone zweifellos das schnellste Auto, aber die Stimmung ist angeblich trotzdem nicht die beste. Hintergrund ist die Entscheidung des Teams, Mark Webber einen neuen Frontflügel wegzunehmen und ihn am Auto von Sebastian Vettel zu installieren. Schon wieder wird über eine angebliche Bevorzugung des Deutschen gemunkelt. Red Bull verleihe eben dem Youngster Flügel, während die des Australiers gestutzt würden.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Lacht Martin Whitmarsh seinen Amtskollegen Christian Horner aus?

"Es gibt immer mal wieder Vorfälle, wo sich der eine Fahrer gegenüber dem anderen benachteiligt fühlt", mutmaßt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der natürlich darauf hofft, dass sich die Red-Bull-Piloten in die Haare bekommen, damit Lewis Hamilton und Jensin Button glänzen können. "Solche Umstände sind der Gesamtleistung des Teams immer abträglich", sagt Whitmarsh. "Derjenige, der sich benachteiligt fühlt, wird ebenfalls nachlassen."#w1#

Aus Sicht des McLaren-Teamchefs war der Flügeltausch bei der Konkurrenz unnötig. Nicht aus technischer Sicht, sondern bezüglich des fairen Teamplays. "Bei uns geben wir immer alles, damit beide Fahrer absolut identisches Material bekommen. Das ist sehr wichtig", meint Whitmarsh und verweist stolz auf das gute Verhältnis zwischen Hamilton und Button. "Wir erwarten von beiden Fahrern, dass sie alles geben. Gleichzeitig dürfen sie von uns erwarten, dass wir sie fair behandeln."

Die britischen Silberpfeile würden niemals in unterschiedlicher Konfiguration ausrücken. "Wir haben an diesem Wochenende einen neuen Unterboden. Wenn wir nur einen fertigbekommen hätten, dann wäre überhaupt keiner zum Einsatz gekommen", erklärt der Brite. "Wenn man Zusammenhalt will, dann kann man solche Spannungen nicht gebrauchen. Das kann man nicht machen. Wenn man sowieso in einer starken Position ist, dann muss man erst einmal alles für den Zusammenhalt tun."

¿pbvin|512|2902||0|1pb¿Whitmarsh spricht über Gleichbehandlung im McLaren-Team, gibt aber auch offen eine Ausnahme zu. 2009 bekam Hamilton ein neues Update ein Rennen früher als sein damaliger Teamkollege Heikki Kovalainen. "Das ist passiert, aber wir sind damals ganz offen damit umgegangen. Wir haben damals hart gekämpft, mussten unbedingt zulegen. Damals haben wir Lewis das Paket sofort gegeben. Das haben wir schon vor dem Wochenende öffentlich erklärt."

"Ich hatte damals ein komisches Gefühl, weil Lewis mit den neuen Teilen halbwegs meilenweit vor Heikki fahren konnte", gibt Whitmarsh mit Blick auf das Rennen am Nürburgring 2009 zu. "Heikki hat die Situation damals aber verstanden und blieb völlig gelassen. Ich fühle mich bis heute noch etwas unwohl, weil wir das damals gemacht haben." Hamilton konnte aus dem neuen McLaren-Speed damals jedoch keinen Profit schlagen, erst ein Rennen später am Hungaroring siegte er.