• 17.03.2007 15:24

  • von Fabian Hust

Kovalainen: "Eine herbe Enttäuschung"

Der Formel-1-Neuling hadert mit sich selbst - Renault weiß nicht, wo man derzeit Rückstand auf die Konkurrenz hat

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Heikki Kovalainen sein Qualifying-Debüt in der Formel 1 nicht vorgestellt. Der Finne kam nicht in den letzten Durchgang und musste sich mit dem 13. Platz zufrieden geben - Teamkollege Giancarlo Fisichella schaffte es immerhin auf den sechsten Rang: "Das war eine herbe Enttäuschung, denn ich konnte nicht alles aus dem Auto und den Reifen holen. Ich habe nicht genügend Druck gemacht. Ich bin über meine heutige Leistung enttäuscht."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen sucht die Schuld bei sich und nicht beim Auto

"Bis zu einem gewissen Grad" ist es laut Kovalainen richtig zu sagen, dass ihn die technischen Probleme während des Freien Trainings am Freitag und Samstagmorgen daran gehindert haben, im Zeitenfahren alles aus dem Auto und sich herauszuholen: "Fakt bleibt aber, dass ich heute nicht das Maximum aus dem R27 herausgeholt habe. Ich hätte auf jeden Fall in den Topten landen müssen. Hoffentlich läuft es morgen besser."#w1#

Dabei hatte der 25-Jährige nicht einmal ein Problemt mit dem Auto: "Das Auto fühlte sich sehr gut an. Die Balance war neutral, und Fisico hat gezeigt, dass der R27 heute zu viel mehr in der Lage war. Wir verfügen noch nicht ganz über den Speed von Ferrari und McLaren. Aber wir sind eigentlich deutlich schneller als Platz 13..."

"Das Auto fühlte sich sehr gut an." Heikki Kovalainen

Mit dem zweiten Qualifying-Durchgang hatte Kovalainen so seine Probleme: "Er war so schwierig, wie ich es erwartet hatte. Bei meinem ersten Versuch musste ich wegen einer Gelben Flagge in Kurve 1 vom Gas gehen. Dadurch verlor ich etwa eine halbe Sekunde. Bei meinem zweiten Anlauf lief dann nicht viel zusammen. Mir unterliefen einige kleine Fehler und konnte deshalb keine gute Runde hinlegen."

Im Rennen rechnet der Rookie "auf jeden Fall mit einem besseren Ergebnis": "Heute war es nicht gut genug, das steht fest. Ich glaube, dass der R27 auf die Distanz sehr gut aussieht und ich deshalb morgen konkurrenzfähig sein kann. Im Vorfeld habe ich gesagt, dass mein Ziel ein Punkteergebnis ist. Daran hat sich nichts geändert. Ich brauche einen guten Start und muss bis ins Ziel aggressiv fahren."

"Ich brauche einen guten Start und muss bis ins Ziel aggressiv fahren." Heikki Kovalainen

Kovalainen hofft, dass das Team die Probleme mit dem Auto in den Griff bekommt und dass er im Rennen "wie ein Wahnsinniger" Druck machen kann, um nach vorne zu kommen: "Als wir hier her kamen, da dachten wir, dass wir ein zuverlässiges Auto haben. Doch an diesem Wochenende hatte ich einige Probleme mit dem Auto."

Auch im Qualifying hat Kovalainen eine Lektion gelernt: "Ich muss das Limit im Qualifying schneller finden und eine besser Rundenzeit fahren, um es in den dritten Durchgang zu schaffen. Ich habe mir die Daten von heute und das, was heute schief gelaufen ist, angeschaut."

Im Rennen will Kovalainen angreifen, hat aber keine unrealistischen Ziele: "Wir sind ganz offensichtlich nicht dort, wo wir stehen wollen. Wir sind nicht so schnell wie Ferrari und nicht so schnell wie McLaren, möglicherweise nicht mal so schnell wie BMW. Das scheint nun Fakt zu sein. Wir sind aber nah genug dran, um zu kämpfen, zumindest mit ein paar von ihnen. Genau dies wollen wir auch tun."

"Wir sind ganz offensichtlich nicht dort, wo wir stehen wollen." Heikki Kovalainen

Doch an was liegt es, dass das Weltmeister-Team langsamer ist als die Konkurrenz? "Um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht", gibt der Finne zu. "Die Balance des Autos ist nicht schlecht, es gibt kein bestimmtes Problem. Es ist möglicherweise allen Gebieten zuzuschreiben. Wir müssen den Abtrieb verbessern, mehr Haftung finden, etwas mehr Stabilität und vielleicht auch ein wenig mehr PS."