• 17.03.2007 09:34

Bell: "Wissen, wo wir stehen"

Der Technische Direktor Chassis des Renault-Teams über die Entwicklungsfortschritte des Renault R27 seit seinem Debüt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bob, am finalen Tag der Testfahrten in Bahrain vor zwei Wochen war der Renault R27 sehr schnell. Wie erklären Sie diese Leistungssteigerung?"
Bob Bell: "Dafür gibt es hauptsächlich zwei Gründe. Zunächst haben wir in den vergangenen Monaten die nötigen Kilometer abgespult, um den Wagen besser zu verstehen und sein Set-up auf die speziellen Eigenschaften der Bridgestone-Reifen abzustimmen. Zudem haben wir den R27 konsequent weiterentwickelt und dank technischer Evolutionen zusätzliche Performance gefunden. Das hat nichts mit Magie zu tun, sondern einfach nur mit harter Arbeit."

Titel-Bild zur News: Bob Bell

Bob Bell baut trotz Problemen im Freien Training auf die Zuverlässigkeit

Frage: "Entspricht der aktuelle Leistungsstand Ihren Erwartungen?"
Bell: "Der R27 erwies sich während der Testfahrten als sehr zuverlässig. Er ist schnell und verhält sich so, wie wir es erwartet hatten. Ferrari ist derzeit aufgrund der größeren Erfahrung mit den Bridgestone-Reifen etwas konkurrenzfähiger. Wir müssen einen Weg vorbei an den Roten finden und werden alles dafür tun. Das Entwicklungsprogramm haben wir bereits auf den Weg gebracht."#w1#

Frage: "Geht es nur um Ferrari, oder muss McLaren auch eingeholt werden?"
Bell: "Für uns zählen nur Siege. Da Ferrari derzeit das schnellste Auto im Feld stellt, orientieren wir uns selbstverständlich an ihnen. Zweite Plätze sind nicht Teil unserer Philosophie. Wir sind realistisch und sehen, dass wir momentan etwas hinter Ferrari zurückliegen. Aber wir geraten nicht in Panik. Wir sind die amtierenden Weltmeister und wissen genau, wie wir zu reagieren haben."

Frage: "Das werden die Fans des ING Renault F1 Teams gern hören."
Bell: "Natürlich. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Wir stehen am Anfang einer Weltmeisterschaft, die über acht Monate geht und Höhen und Tiefen bereithält. Ein Auto zu entwickeln, das über eine Runde schnell ist, ist eine Sache. Aber eins zu bauen, dass über die gesamte Saison gesehen das Beste ist, das ist etwas, was das Renault F1 Team besonders gut kann."

Frage: "Noch ein kurzes Wort zum Freitagstraining: Warum saß Heikki Kovalainen gestern im Ersatzauto?"
Bell: "Das ist Teil unseres normalen Prozedere an einem Grand Prix-Wochenende. Einer der Fahrer fährt freitags das T-Car. Wir statten das Ersatzauto mit einer Vielzahl an Sensoren aus und nutzen es als eine Art Labor. Heikki fährt ab Samstag wieder sein Einsatzauto. In Sepang beim nächsten Lauf wird Giancarlo am Freitag das T-Car fahren."