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Kovalainen: "Bei McLaren verlor ich meine Freiheit"

Heikki Kovalainen erklärt, warum ein Lotus-Abgang nicht in Frage kommt und wieso er eine Vertragsverlängerung bei McLaren nicht angenommen hätte

(Motorsport-Total.com) - Seit Heikki Kovalainen Ende 2009 von McLaren fallen gelassen wurde und beim Hinterbänkler-Team Lotus Unterschlupf fand, holte er keinen WM-Punkt mehr. Doch so absurd es klingt: Seitdem steigt die Aktie Kovalainen stetig. Der Finne hat seinen Teamkollegen Jarno Trulli stets im Griff, tritt deutlich selbstbewusster auf und ist im Team die klare Nummer eins.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen fand bei Lotus zu sich selbst zurück

Zuletzt gab es sogar Spekulationen, er könnte für die kommende Saison ein Kandidat bei Renault (künftig Lotus) sein. Doch der ehemalige Teamkollege von Lewis Hamilton setzt weiterhin auf das Team von Tony Fernandes, das 2012 unter dem Namen Caterham an den Start gehen wird. "Ich werde für Caterham fahren - hundertprozentig", stellt er gegenüber dem 'Norwich Advertiser' klar. "Ich gehe nirgendwo hin."

Lotus ermöglichte Kovalainen die Trendwende

Kovalainen fühlt sich in seiner Umgebung wohl: "ich besitze einen klaren Vertrag und ich werde dort nächstes Jahr fahren. Ich bin sehr glücklich, mit diesem Team zu arbeiten. Sie haben es mir ermöglicht, zurückzuschlagen, und ich bin mir sicher, dass ich jetzt in unterschiedlichen Teams funktionieren würde. Ich weiß, was die Teams von einem Fahrer verlangen und das Fahrerlager ist für mich jetzt wieder ein glücklicher Ort."

Das war in McLaren- und Renault-Zeiten nicht immer der Fall: "Es war ein stressiger Ort und sehr verwirrend, aber ich denke, dass dieses Jahr das Tempo verglichen mit den anderen Fahrern um mich herum zeigt, dass ich Leistung gebracht habe. Jetzt geht es darum, die Details zu verbessern und noch besser zu werden."

"Das Fahrerlager ist für mich jetzt wieder ein glücklicher Ort." Heikki Kovalainen

Für Kovalainen war Lotus der richtige Ort, um seine Karriere zu reanimieren: "Ich habe das Gefühl, dass meine Leistungen in dieser Saison mit der Formel 3 und der GP2 vergleichbar waren. Bei Renault und McLaren hat es für mich nicht so gut funktioniert und ich verlor etwas an Selbstvertrauen, weil ich nicht die Leistung brachte, daher war es klar, dass ich ein paar Dinge ändern musste."

McLaren-Verbleib war unerwünscht

Mit Erfolg, wie er selbst beurteilt: "Ich habe einen guten Weg gefunden, bin in guter, ausgeglichener Form. Und jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, weiß ich, dass ich das Beste herausholen kann und am Limit fahren kann. So muss es sein und das erwartet das Team von einem. Es ist wie beim Golfspielen: Manchmal verliert man seinen Lauf und bei mir war es so - aber ich habe ihn wieder."

Als seine Leistungen bei McLaren in der zweiten Saison nachließen, spürte er, dass die Verbindung mit dem Team aus Woking keine Zukunft hatte. "Selbst wenn sie mir eine Vetragsverlängerung angeboten hätten, gab es keinen Grund weiterzumachen, denn es funktionierte nicht - aus unterschiedlichen Gründen, auf die ich jetzt nicht im Detail eingehen möchte. Aber unterm Strich verlor ich Selbstvertrauen und meine Freiheit. Das Fahren sollte aber nicht so schwierig sein."

"Selbst wenn mir McLaren eine Vetragsverlängerung angeboten hätte, gab es keinen Grund weiterzumachen." Heikki Kovalainen

Kovalainen will Niveau halten

Aus diesem Grund musste Kovalainen einen kompletten Neustart hinlegen: "Daher ging ich zu Lotus und nahm keines der Angebote von den etablierten Teams an. Ich änderte mein Fitnessprogramm und viele Dinge in meinem Leben." Der Finne hoffte, auf diese Weise wieder zu alter Stärke zurückzufinden und sich im Auto wieder wohl zu fühlen.

Angst, dass er wieder in das alte Muster zurückfallen könnte, sollte stärkerer Gegenwind aufkommen, hat er nicht: "Ich weiß jetzt, wie ich für längere Zeit auf diesem Niveau bleiben kann, und ich glaube, dass ich zu diesem Team viel beitragen kann."

"Ich änderte mein Fitnessprogramm und viele Dinge in meinem Leben." Heikki Kovalainen