Konstruktive Aussprache zwischen Alonso und Hamilton
Nach dem denkwürdigen Wochenende in Budapest haben sich Fernando Alonso und Lewis Hamilton mit dem Team und untereinander ausgesprochen
(Motorsport-Total.com) - Nach der "Blockade-Aktion" von Budapest und den folgenden Negativ-Schlagzeilen über das Verhältnis der beiden McLaren-Mercedes-Piloten schottete der Rennstall Fernando Alonso und Lewis Hamilton im Vorfeld des Großen Preises der Türkei am Donnerstag von der Öffentlichkeit ab, stattdessen setzte man sich nach der Sommerpause hinter verschlossenen Türen zusammen, um ein "konstruktives Gespräch" zu führen.

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Fernando Alonso mit Lewis Hamilton wollen wieder nach vorn schauen
In einer Pressemitteilung bestätigte der britisch-deutsche Rennstall, dass sich Teamchef Ron Dennis, McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh und Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Donnerstag in einem Hotel in Istanbul zunächst mit jedem Fahrer einzeln zusammengesetzt haben, bevor sich anschließend Alonso und Hamilton trafen, um die Vorkommnisse von Budapest zu den Akten zu legen und wieder nach vorn zu schauen.#w1#
"Das Team hat in dieser Saison hart gearbeitet und führt im Moment beide Weltmeisterschaften der Formel 1 an", heißt es in der Mitteilung. "Die Fahrer verstehen die Herangehensweise des Teams, sie mit Gleichberechtigung und derselben Siegchance zu versorgen."
"Wir haben die Vorkommnisse von Ungarn gestern mit beiden Fahrern unabhängig voneinander besprochen, danach trafen sich Fernando und Lewis im Hotel und haben einen konstruktiven Weg nach vorn gefunden. Wir richten nun unsere volle Aufmerksamkeit auf den Großen Preis der Türkei und den Rest der Saison."
Lewis Hamilton hatte während der Qualifikation in Ungarn eine Order des Teams nicht befolgt, Fernando Alonso in der Anfangsphase des dritten Qualifying-Teils passieren zu lassen. Alonso blieb daraufhin bei seinem Stopp einige Sekunden länger stehen als notwendig, wodurch der hinter ihm wartende Hamilton keine gezeitete Runde mehr fahren konnte, da ihm die Zeit ausging.
Durch diese Aktion sicherte sich der amtierende Weltmeister zunächst die Pole, wurde von der Rennleitung jedoch nach hinten versetzt. Hamilton soll zudem Teamchef Ron Dennis über Funk beschimpft haben. Die Rennleitung bestrafte Alonso mit einer Strafversetzung um fünf Plätze, das Team durfte die Konstrukteurspunkte nicht behalten - dagegen legte man Berufung ein.
Anschließend herrschte im Team dicke Luft. Einen Versöhnungs-Kurz-Urlaub auf der Yacht von Anteilseigner Mansour Ojjeh soll Alonso abgelehnt haben, der zudem gegenüber spanischen Medien erklärte, dass er nicht wisse, ob er auch kommendes Jahr für das Team fahren werde.

