Kolles stellt sich hinter sein junges Fahrertrio

Karthikeyan, Monteiro und Doornbos gelten nicht als Top-Fahrer, doch Jordans Management-Direktor Colin Kolles hält viel von ihnen

(Motorsport-Total.com) - Als der russische Industrielle Alexander Shnaider bekannt gegeben hat, mit seinem Midland-Konzern in die Formel 1 einsteigen zu wollen, glaubte man zunächst, dass Geld dabei kaum eine Rolle spielen würde. Dennoch entschied man sich im ersten Jahr - bekanntermaßen noch unter dem Namen Jordan - für weitgehend unbekannte und unerfahrene Fahrer, die Sponsorengelder einbringen mussten.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles und Trevor Carlin

Colin Kolles (links) mit seinem Kollegen im Jordan-Team, Trevor Carlin

Seitens der Medien hagelte es dafür Kritik an der Teamführung, doch Colin Kolles, Management-Direktor des Rennstalls aus Silverstone, ist überzeugt von der Schlagkraft seines jungen Trios: "Meiner Meinung nach haben wir sehr gute Rookies", sagte er gegenüber 'Premiere'. "Ich denke, dass wir ihnen dieses Jahr Erfahrung für nächstes Jahr geben. Ich bin ein Fan von jungen Fahrern. Michael Schumacher hat als Junger auch tolle Leistungen gezeigt. Wenn einer gut ist, kann er auch ohne Erfahrung überzeugen."#w1#

Vor allem vom Inder Narain Karthikeyan hält der Deutsche "sehr viel", wie er betonte: "Narain hat sich in den ersten Rennen ein bisschen besser entwickelt als Tiago (Monteiro; Anm. d. Red.). Ich glaube, dass er einer der schnellsten Fahrer der Formel 1 ist. Das belegen ja auch seine Ergebnisse in anderen Formelklassen, wo er Leute wie Button, Davidson oder Sato geschlagen hat. Ich glaube, dass Narain noch mehr zu bieten hat. Hoffentlich können wir ihm bald ein besseres Auto bieten."

Auch Testfahrer Robert Doornbos habe sich "sehr positiv entwickelt. Das ist den Leuten im Fahrerlager auch aufgefallen. Er hat sicher eine Zukunft in der Formel 1", prophezeite Kolles, der im selben Interview erwähnte, dass man sich Anfang des Jahres bewusst gegen einen Routinier wie David Coulthard entschieden hat, um für 2006 eine junge und dynamische Truppe aufbauen zu können.

"Wir haben mit zwei Rookies nichts zu verlieren", begründete er seine Philosophie. "Unser Auto ist eigentlich zwei Jahre alt. Wir versuchen natürlich, das Auto weiterzuentwickeln, aber es wird erst nächstes Jahr ein komplett neues Auto geben. Daher wissen wir, dass wir nicht um Siege mitfahren können, wie es Jordan vor vier oder fünf Jahren noch getan hat. Daher ist es ein geringeres Risiko, mit zwei Neulingen diese Saison zu bestreiten."