• 23.12.2009 11:02

  • von Britta Weddige

Kobayashi: "Saubers vertrauen ist mir sehr wichtig"

Sauber-Neuzugang Kamui Kobayashi berichtete in Hinwil über Berufliches und Privates und verriet, warum Michael Schumacher für ihn "eine Art Gott ist"

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi hat seinen ersten öffentlichen Auftritt als Sauber-Pilot absolviert. Nach der Sitzprobe in der Fabrik in Hinwil standen für den Japaner noch einige Medientermine auf dem Programm. Und für Kobayashi steht schon jetzt fest, dass er bei Peter Sauber und seiner Mannschaft bestens aufgehoben ist.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi fühlt sich bei seinem neuen Team Sauber richtig wohl

"Ich hatte zwar andere Angebote, doch als mir Mister Sauber seine einmalige Fabrik und den Windkanal zeigte, wusste ich, dass aus dem Handschlag auch ein Vertrag wird. Denn sein Vertrauen ist mir sehr wichtig. Seine Philosophie über den Rennsport hat mich sofort überzeugt", wird der bisherige Toyota-Pilot von 'Blick' zitiert. Er selbst will sich nicht nur als Fahrer im Team einbringen, sondern sucht in seiner Heimat Japan nach Sponsoren für sein neues Team: "Ich bin da sehr optimistisch."#w1#

Seinen Fahrstil bezeichnete Kobayashi als "eher weich und nicht unbedingt aggressiv", denn: "Ich liebe die Strategie in einem Rennen. Und natürlich das Überholen, wie beim Start in Abu Dhabi, als ich mir sofort Räikkönen im Ferrari schnappte. Fast wäre ich auch an Buemi vorbeigekommen... Doch da musste ich noch einige Kurven warten!"

"Er schwebt seit vielen Jahren über uns allen." Kamui Kobayashi

Angst kenne er nicht, verriet der Japaner weiter. Er verlasse sich nur auf sich und sei mental sehr stark. "Und versuche, die Fehler zu verstehen. Das ist wichtig fürs Selbstvertrauen", betont Kobayashi. Wer sein neuer Teamkollege wird, ist ihm egal, er möchte einfach nur ein gutes Verhältnis zu ihm haben.

Und er freut sich schon auf einen prominenten Rivalen: Michael Schumacher, der heute bei Mercedes offiziell als Fahrer für 2010 bestätigt werden könnte. Das sei "super", so Kobayashi. Zwar werde es Schumacher nach drei Jahren Pause mit den vielen Änderungen "sehr schwierig" haben, aber: "Nicht nur für mich ist der Deutsche eine Art Gott. Er schwebt seit vielen Jahren über uns allen. Und ich bin überzeugt, dass sich die meisten Fahrer auf diesen Superstar freuen."

Kobayashi sprach in Hinwil nicht nur über Berufliches, sondern plauderte auch locker über Privates. So sieht er sich selbst nicht "zu 100 Prozent" als Japaner, schließlich lebe er seit sechs Jahren in Europa. Zunächst wohnte er in Italien, seit vier Jahren ist Paris seine Heimat. Doch für Sauber wird er demnächst in die Schweiz umziehen.

Eine Freundin hat er auch. Über sie wollte er aber nur verraten:"Sie ist weder Japanerin noch Französin, sie ist einfach international." Kulinarisch hat Kobayashi inzwischen an Raclette Geschmack gefunden. Und er betonte grinsend, dass Sushi sicher nicht sein Lieblingsessen ist: "Ich bin allergisch gegen dieses Zeug, auch wenn mein Vater eine Sushi-Bar besitzt..."

Sein Vater fungierte in Kobayashis Kartzeit übrigens auch als Mechaniker, denn das Budget war knapp: "Er machte fast alles falsch. Ich gewann aber trotzdem!"