Klien verhandelt neben HRT auch mit Renault

Christian Klien rechnet damit, dass sich der HRT-Poker zwischen ihm und Liuzzi noch diese Woche entscheidet, verhandelt aber auch mit Renault

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Schock, den Robert Kubicas schwerer Rallyeunfall ausgelöst hat, kehrt die Formel 1 wieder zum Alltag zurück: Für den polnischen Toppiloten muss bei Renault ein Nachfolger gefunden werden. Der neue Bolide war in der Zeitenliste das schnellste Auto des Testauftakts, dementsprechend begehrt ist das Cockpit an der Seite von Paydriver Witali Petrow.

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Der Österreicher Christian Klien hofft auch 2011 auf Renneinsätze

Eigentlich würde ja Ersatzpilot Bruno Senna das Cockpit zustehen, doch Kubica wird diese Saison mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr zurückkehren - das in Enstone sitzende Topteam würde daher einen Teamleader mit Erfahrung benötigen. "Wir ziehen Senna, Liuzzi und Heidfeld in Betracht", wird Teamchef Eric Boullier von 'IVG.it' zitiert. Doch auch der Österreicher Christian Klien macht sich Hoffnungen auf den freien Sitz.

Klien-Manager Rummenigge bestätigt Gespräche mit Renault

"Bis jetzt war HRT das Team mit dem einzigen freien Cockpit. Aber nach dem Kubica-Drama muss ich natürlich meiner Pflicht als Manager nachgehen und auch Renault als Option in Betracht ziehen", bestätigt Kliens Manager Roman Rummenigge gegenüber der 'APA'. Klien ist 28, debütierte aber bereits 2004 in der Formel 1 - dementsprechend viel Erfahrung bringt der Vorarlberger mit. Zudem erwies er sich im Vorjahr bei HRT als deutlich schneller als Stammfahrer Senna.

Schon vor der Saison 2010 verhandelte Klien lange mit Renault, wurde dann aber von Petrow ausgebremst, der im Gegensatz zum Vorarlberger viel Sponsorengeld mitbrachte. Interessant ist, dass der Weg zu einem Stammcockpit in der Formel 1 für Klien wieder einmal über seinen langjährigen Weggefährten Vitantonio Liuzzi zu führen scheint. Klien und Liuzzi mussten sich 2005 bei Red Bull während der Saison im zweiten Auto abwechseln, nach dem Force-India-Aus ist der Italiener bei Renault und bei HRT ein Thema. Beim Team von Colin Kolles dürfte Klien bessere Karten haben als bei Renault.

HRT-Poker als Zweikampf alter Weggefährten?

Klien bestätigt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass es bei HRT aller Voraussicht nach auf ein Duell zwischen ihm und seinem alten Red-Bull-Kollegen hinauslaufen wird. "Wir sind in Gesprächen mit HRT und haben in den letzten zwei Monaten intensiv daran gearbeitet, Sponsoren zu finden. Mit diesem Sponsorenpaket sieht es nicht schlecht aus", sagt Klien. "Doch auch Liuzzi ist noch im Gespräch."

Der 28-Jährige sieht sich in einer guten Verhandlungsposition, da Kolles' Team dank der Verpflichtung des Inders Narain Karthikeyan bereits in den Genuss der indischen Tata-Millionen kommt. "Er hat viel Geld mitgebracht, das ist für mich ein Vorteil", meint Klien. "Kolles muss seine Rechnungen bezahlen und braucht daher Sponsorgeld, er will aber dieses Jahr einen erfahrenen Piloten ins zweite Cockpit setzen." Laut dem Österreicher sollte diese Woche eine Entscheidung fallen.