• 07.12.2003 14:45

  • von Marco Helgert

Klien: "Konnte durch meine Leistung überzeugen"

Christian Klien ist sich sicher, dass nicht nur 'Red Bull' sondern auch seine eigene Leistung zum Jaguar-Vertrag geführt habe

(Motorsport-Total.com) - Christian Klien ist derzeit der Stolz unserer österreichischen Nachbarn. Nachdem Alexander Wurz in der Saison 2000 der letzte Alpenländer in der Formel 1 war, darf der junge Vorarlberger nun im nächsten Jahr an der Seite von Mark Webber bei Jaguar fahren. Dabei war sich Klien von Anfang klar, dass ein Testfahrerposten für ihn nicht in Betracht kommt.

Titel-Bild zur News: Christian Klien (Jaguar)

Christian Klien wird sich im Winter gewissenhaft auf die Saison vorbereiten

"Die Sache Testfahrer wurde von uns nie ernsthaft in Erwägung gezogen", so Klien in einem Interview mit der 'Welt'. "Jaguar hat bei Red Bull angefragt, was sie zur Variante Alex Wurz im zweiten Auto und ich als Testfahrer sagen würden. Das wurde abgelehnt. Zum Glück bekam ich eine Testmöglichkeit. Ich denke, da konnte ich einiges beweisen."

Doch im Zuge der Bestätigung des Österreichers wurde auch Kritik laut, denn gerade die Mitbewerber um das Jaguar-Cockpit konfrontieren das Team mit dem Vorwurf, sich nur aus Gründen der hohen Sponsorenmitgift für Klien entschieden zu haben. Doch der 20-Jährige wiegelt ab: "Ich weiß, dass ich das Team durch meine Leistung überzeugen konnte. Hätte ich die nicht erbracht, hätte auch der Sponsor nichts genützt."

Der Umstieg von einem Formel-3-Auto in einen Formel-1-Boliden ist für alle Piloten nicht sonderlich leicht. Am beeindruckendsten waren "sicherlich die Geschwindigkeit in den schnellen Kurven durch den hohen Anpressdruck eines Formel-1-Autos. Und dann natürlich die enorme Verzögerung", so Klien.

Doch trotz aller positiven Erfahrungen, der 20-jährige Österreicher hat noch viel Arbeit bis zum Saisonstart in Melbourne vor sich. "Ich mache weiter mein Fitnesstraining zu Hause in Vorarlberg. Der zweimalige Karate-Weltmeister Daniel Devigilli ist mein Trainer. Dazu kommt auch Fitnessarbeit mit dem Team im Winter." Denn Klien gestand ein: "Eine Renndistanz am Stück hätte ich noch nicht durchgehalten."

Wie jeder junge Rennfahrer hat auch Christian Klien ein Vorbild: "Ayrton Senna. Er hat mich fasziniert", so der Österreicher. "Er war auch fahrerisch mein Idol. Aber eigentlich will ich nur der Christian Klien sein." Um seinem Namen eine eigene Aura zu verleihen, muss er im nächsten Jahr zuerst gegen den starken Teamkollegen Mark Webber bestehen. Ganz Österreich hofft, dass er das schaffen wird.