Klien kämpferisch: "Sitze zurecht im Cockpit"
Nach seinem siebenten Platz in Melbourne hat Christian Klien nicht vor, sein Red-Bull-Cockpit ab Imola kampflos für Liuzzi zu räumen
(Motorsport-Total.com) - Im Schatten der sensationellen Darbietung von David Coulthard gestern in Melbourne ging der siebente Platz seines Red-Bull-Teamkollegen Christian Klien beinahe unter. Dabei hat der Österreicher dieses zweitbeste Resultat seiner Karriere unter großem Druck erreicht, droht ihm doch ab Imola die Ablöse durch Vitantonio Liuzzi.

© Red Bull Racing
Christian Klien findet Gefallen daran, in der Formel 1 erfolgreich zu sein...
Bei der großen Red-Bull-Party am Sonntagabend war dies freilich kein Thema, doch schon am Freitag hat Teamchef Christian Horner bestätigt, dass die Besetzung des zweiten Cockpits während der Saison wechseln wird. Klien wiederum hat es selbst in der Hand, seinen Chefs diese Entscheidung so schwer wie möglich zu machen, denn wenn er regelmäßig punktet, würde Red Bull der österreichischen Presse einen Wechsel nur schwer erklären können.#w1#
Klien hat nicht vor, sein Cockpit freiwillig zu räumen
Der 22-Jährige selbst gab sich gestern jedenfalls kämpferisch, was sein Standing im österreichisch-britischen Rennstall angeht: "Das war mit Abstand mein bisher bestes Rennen. Ich habe gezeigt, dass ich zu Recht im Cockpit sitze", wird er von der 'apa' zitiert. Kliens schnellste Runde im Grand Prix war sogar um einen Hauch schneller als jene von Coulthard, allerdings hat Liuzzi dem eine Trainingsbestzeit am Freitagmorgen entgegenzusetzen.
Die Freude über seine WM-Punkte vier und fünf - die ersten drei Zähler sammelte der Red-Bull-Pilot im Vorjahr als Sechster in Belgien - konnte Klien übrigens kaum verbergen: Er sei "überglücklich", sagte er, "vor allem wenn man bedenkt, dass ich im Winter bei den Tests ja nur die Hälfte der Zeit von David im Auto saß, weil ich meines mit Liuzzi teilen musste. Im Winter sollte man ja eigentlich das Auto entwickeln. Tonio und ich sind aber jedes Mal quasi Qualifikation gefahren. Optimal war das nicht."
Im Konzert der Großen hat Klien jetzt Blut geleckt
Neu war für den nach wie vor jüngsten Piloten im Formel-1-Feld vor allem der Start aus der dritten Reihe, denn 2004 qualifizierte er sich nie besser als auf Platz zehn. Entgegen aller Erwartungen fiel er aber nicht rasch zurück, sondern er konnte die Pace der Top-Stars gehen - und fightete tapfer gegen große Namen wie Juan-Pablo Montoya, Michael Schumacher oder Kimi Räikkönen. Nun, da er einmal im Konzert der Großen mitspielen durfte, hat er scheinbar Blut geleckt.
Zurückzuführen ist die Leistungssteigerung gegenüber 2004 laut Klien vor allem auf die gewonnene Erfahrung. Dies sei "wirklich ein Riesenunterschied zum ersten Jahr", betonte er. "Man geht die Sache ganz anders an, und wenn du weißt, dass du mit den BMW WilliamsF1 Team Autos und den McLaren-Mercedes' mithalten kannst, ist das schon ein gutes Gefühl."

