• 09.10.2005 13:05

Klien: "Habe mir einiges mehr erhofft als Platz neun"

Vom tollen vierten Startplatz am Ende doch ohne Punkte zu bleiben, war für Christian Klien heute in Suzuka eine herbe Enttäuschung

(Motorsport-Total.com) - Nach dem sechsten Startplatz in Brasilien ging Christian Klien heute in Japan von Position vier aus ins Rennen, doch gleich in den ersten Runden wurde er gnadenlos nach hinten durchgereicht: Am Start musste er Coulthard passieren lassen, nach einem Fahrfehler noch in der ersten Runde auch Webber, beim Restart ließ er Schumacher ohne Gegenwehr vorbei und später wurde der Red-Bull-Cosworth-Pilot auch noch von Alonso und Räikkönen regelrecht vorgeführt. Im ersten Interview nach seinem farblosen Rennen in Suzuka zeigte er sich dementsprechend enttäuscht.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Schon in der ersten Runde verschenkte Christian Klien wertvolle Positionen

Frage: "Christian, wieder nur der neunte Platz ohne WM-Punkte. Wie war das Rennen aus deiner Sicht?"
Christian Klien: "Sehr enttäuschend. Vom vierten Platz habe ich mir einiges mehr erhofft, aber schlussendlich bin ich wieder nur auf dem neunten Platz - schon zum vierten Mal in dieser Saison! Der Platz taugt mir nicht mehr wirklich. Das war natürlich sehr enttäuschend."#w1#

Gleich zu Beginn verlor Klien viele wertvolle Positionen

"Ich habe eigentlich alles im ersten Stint oder in den ersten zehn Runden verloren. Am Start habe ich eine Position an den David verloren, und am Ende der Runde wollte ich die schnelle Kurve 130R voll fahren, aber mit schwerem Tank ist das Auto so sehr aufgesessen, dass ich weit raus fahren musste und hinter den Randsteinen um die Kurve kam. Dabei hat mich Mark Webber überholt. Somit war ich eigentlich schon nach der ersten Runde auf Platz acht. Das war sicherlich nicht das, was wir wollten."

"Das Auto war sicher nicht einfach zu fahren heute. Wir waren auf harten Reifen, was sicher nicht optimal war. Das Auto wurde von Anfang bis Ende immer besser, denn der zweite Stint war schon etwas besser und der dritte auch, und am Ende konnte ich sogar das Tempo der vorderen Leute halten. Leider hat am Anfang einfach zu viel gefehlt."

Frage: "Woran lag das?"
Klien: "Ich war wie gesagt auf den härteren Reifen unterwegs, die anderen Fahrer aber großteils auf den weichen, wie wir nach dem Rennen gesehen haben. Die härteren Reifen waren am Anfang nicht so schnell. Es hat gestern geregnet, und dadurch war kein Grip auf der Fahrbahn. Deswegen konnten wir die Pace nicht mitgehen."

Klien startete wieder einmal schlechter als Coulthard

Frage: "David Coulthard war heute am Start um einiges besser als du. Hat er das mit seiner Routine gemacht?"
Klien: "Wenn man es ganz genau anschaut - das hat er auch selber gesagt -, war sein Start hart am Limit. Mein Start war soweit genau gleich gut wie die BARs, also nicht schlecht, aber Davids war wirklich sehr stark."

Frage: "Wäre es im Nachhinein gescheiter gewesen, weiche Reifen zu nehmen?"
Klien: "Man kann immer sagen, was man anders machen würde, denn im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich habe die Positionen wie gesagt in den ersten zehn Runden verloren, in denen das Auto sicher nicht so konkurrenzfähig war wie am Ende. Wenn man da die Positionen besser halten hätten können, wäre sich vielleicht ein Platz in den Punkten ausgegangen. Hätte, wenn und aber - das bringt alles nichts. Fakt ist: Auf Platz neun wollten wir heute sicher nicht stehen..."

Frage: "Was erwartest du dir vom China-Grand-Prix in Shanghai?"
Klien: "Die Qualifying-Position sollte wieder gut sein. Ich habe in den letzten Rennen immer wieder gezeigt, dass ich stark bin im Qualifying. Eine Chance gibt es noch, Punkte zu holen. Ich hatte dieses Jahr sehr viele starke Rennen, und mit ein bisschen Glück sollten sich dort die Punkte noch ausgehen."

Vorfreude auf Shanghai hält sich sehr in Grenzen

Frage: "Wie sind die Erinnerungen an den ersten China-Grand-Prix vor einem Jahr?"
Klien: "Nicht gut. Ich fuhr nur elf Runden, bis ich mit dem Michael Schumacher zusammengekracht bin."

Frage: "Gefällt dir die Strecke?"
Klien: "Nicht wirklich. Es ist eine ganz neue Strecke, die irgendwo hineingeplant wurde und keinen Charakter hat. Die gefällt mir nicht unbedingt."

Frage: "Was wirst du vor Shanghai noch machen?"
Klien: "Nicht viel, denn das Rennen ist schon nächste Woche. Da haben wir nicht viel Zeit. Wir werden ein paar Tage nach Tokio fliegen und danach nach Shanghai anreisen."