• 09.10.2005 13:19

  • von Fabian Hust

"Rücksichtsloser" Takuma Sato steht in der Kritik

Nach seiner "Rambo-Aktion" gegen Jarno Trulli hat die Rennleitung hart durchgegriffen und die Konkurrenz stimmt kritische Töne an

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war Takuma Sato auf einem guten Weg, sein Image als "Kamikaze-Fahrer" durch gute Leistungen abzuschütteln, das er sich in seiner ersten Saison in der Formel 1 bei Jordan unfreiwillig angeeignet hatte. Doch nach zwei Zwischenfällen in Spa-Francorchamps und jetzt in Suzuka, wo er Michael Schumacher beziehungsweise Jarno Trulli von der Piste räumte, steht der Japaner wieder in der Kritik.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Trulli: "Wenn Sato im Cockpit sitzt, ist er ein anderer Mensch..."

Ausgerechnet Sato im BAR-Honda beförderte bei seinem Heimrennen das Auto von Erzrivale Toyota in der zehnten Runde von der Strecke, als ein Überholmanöver an Jarno Trulli in der Schikane misslang. "Extrem verärgert" zeigte sich Toyota-Teamchef Tsutomu Tomita über diesen Vorfall, der das Manöver gegenüber 'Reuters' als "rücksichtslos" bezeichnete: "Was Sato da tat, war unfair. Das war völlig daneben."#w1#

Die Rennleitung disqualifizierte den 28-Jährigen für einen Fahrstil, den Tomita als "nicht mehr akzeptabel" bezeichnete, obwohl der Japaner prinzipiell Fan von aggressiven Fahrstilen ist. Sato sei jedoch "überenthusiastisch" und das Manöver sei "volle Kanne gefährlich" gewesen. Nach dem Manöver gegen Schumacher in Belgien hatte die Rennleitung für das folgende Rennen in Brasilien eine Strafversetzung um zehn Plätze angeordnet.

Jarno Trulli rätselte nach dem Rennen, was "sich Sato bei diesem Manöver überhaupt gedacht hat" und forderte den Automobilweltverband FIA auf, endlich zu handeln. Sato hingegen sprach von einem "normalen Rennunfall" und kündigte beinahe schon trotzig seine Rückkehr auf die Rennstrecke von Suzuka für das kommende Jahr an. Sato wird von seinem jetzigen Arbeitgeber am Ende der Saison vor die Türe gesetzt, hat aber gute Chancen, für das mögliche neue Formel-1-Team an den Start zu gehen.

Trulli glaubt indes nicht, dass Sato nach der Bestrafung in Zukunft anders handeln wird: "Ich habe nichts gegen Takuma, er ist ein netter Kerl, aber wenn er im Cockpit sitzt, ist er ein anderer Mensch. Er denkt einfach nicht nach, schaltet nie sein Gehirn ein und hört nie zu. Also wird er die gleichen Fehler wieder machen", so Trulli gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Ich habe mich mit ihm lange unterhalten, aber er kapiert es nie. Als ich ihn im Spiegel sah, wusste ich, dass ich verloren bin, denn ich wusste, dass er es tun würde. Nicht nur ich denke so. Viele Fahrer stimmen mir zu."