Klien: "Das schlechteste Rennen dieses Jahres"
Christian Klien wurde in Silverstone mit einer Runde Rückstand nur 14. - Frust stand ihm nach dem Rennen deutlich ins Gesicht geschrieben
(Motorsport-Total.com) - Für Christian Klien läuft es momentan wirklich nicht nach Wunsch: Erst schied der Österreicher in Monaco aus, so dass Red-Bull-Racing-Stallkollege David Coulthard an seiner Stelle den Applaus für das erste Podium der Teamgeschichte einstreifen durfte, und heute in Silverstone kam er mit einer Runde Rückstand als 14. ins Ziel.

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Christian Klien hat momentan nicht das Auto, um starke Leistungen zu liefern
Klien blieb den ganzen Nachmittag hindurch eher farblos, weil sein RB2 in den schnellen Kurven wie Copse, Becketts oder Bridge massiv untersteuerte, und konnte nur im Mittelstint des Rennens auftrumpfen, als er zu Coulthard aufschloss, diesen überholte, durch die Boxenstopps aber wieder vorbeilassen musste. Weil auch noch Vitantonio Liuzzi durchschlüpfte, fehlten im internen Stallduell wieder zwei Plätze oder 16 Sekunden zur Sonnenseite...#w1#
Reifenverbrauch im Training heute ein Nachteil
"Das war das schlechteste Rennen dieses Jahres", ließ Klien seinem Frust anschließend freien Lauf. "Wir wussten, dass wir auf dieser Strecke nicht schnell sein würden, aber im Rennen ging absolut überhaupt nichts. Leider musste ich auf alten Reifen starten, weil ich die neuen schon im Freien Training und im Qualifying verbraucht hatte, und dadurch gingen zwei Plätze verloren, weil die anderen Fahrer auf neuen Reifen waren."
"Im Rennen war das Auto sehr untersteuernd, so dass ich in den schnellen Kurven viel Zeit einbüßte. Der einzig gute Stint war der zweite, als ich immer näher an David herankam und ihn schlussendlich auch überholen konnte. Leider musste ich früher stoppen, so dass ich die Plätze gegen David und Tonio wieder abgeben musste", meinte er achselzuckend. "Ich bin sehr frustriert. Wenn man als 14. ins Ziel kommt, kann man nicht happy sein."
Red Bulls Fahrerentscheidung rückt immer näher
Besonders bitter: So langsam muss sich der 23-Jährige bei Red Bull Racing als Nummer eins etablieren, wenn er sein Stammcockpit behalten will, denn die Entscheidung des Teams rückt - auch wenn es offiziell niemand zugeben will - immer näher. Dadurch, dass Juan-Pablo Montoyas Chancen auf einen Platz bei McLaren-Mercedes endgültig dahin sein dürften, ist man bei Red Bull zu einem raschen Handeln gezwungen, wenn man den Kolumbianer vor Toyota verpflichten möchte.
Für Klien sind momentan aber ganz andere Dinge wichtig: "Wir testen nächste Woche in Monza. Dort werden wir neue Teile ausprobieren und versuchen, das Auto zu verbessern", kündigte er harte Knochenarbeit an. Eine Steigerung in Übersee erwartet er aber "eher nicht", denn "das sind auch schnelle Strecken, auf denen wir bis jetzt nicht schnell waren. Wir fokussieren uns in diesem Jahr eher auf langsame Strecken wie Ungarn, Hockenheim und so weiter."

