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Alonso feiert souveränen Sieg in Silverstone

Fernando Alonso hatte in Silverstone weniger Mühe als erwartet - Schumacher Zweiter vor Räikkönen - Ralf Schumacher und Button schon früh out

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach der Zitterpartie des englischen Fußballteams gegen Paraguay stieg heute in Silverstone der Grand Prix von Großbritannien. Die Fans bekamen zwar mit bis zu 28 Grad und Sonnenschein hervorragende Wetterbedingungen serviert, hatten aus Sicht der Lokalmatadoren aber wenig zu jubeln - und mit Fernando Alonso (Renault) gab es einen Favoritensieger.

Titel-Bild zur News: Podium in Großbritannien 2006

Strahlende Gesichter: Fernando Alonso war heute wieder nicht zu schlagen

Der Spanier lieferte vom Start bis ins Ziel eine absolut fehlerfreie Leistung ab: Beim Losfahren verteidigte er seine Pole Position souverän, stach vor Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), Michael Schumacher, Felipe Massa (Ferrari), Giancarlo Fisichella (Renault) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team), der mit einem kompromisslosen Start vor Copse an Juan-Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) vorbeiging, in die erste Runde.#w1#

Ralf Schumacher schon in Becketts aus dem Rennen

Weiter hinten fädelte sich das Feld zunächst sauber ein, in Becketts kam es dann aber doch zu einem Zwischenfall, als Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth) mit einem viel zu optimistischen Angriff am schlecht gestarteten Ralf Schumacher (Toyota) vorbeigehen wollte. Schumacher kam daraufhin mit gebrochener Radaufhängung ins Trudeln und wurde von Mark Webber (Williams-Cosworth) heftig gerammt. Schumacher und Webber mussten sofort aufgeben, Speed erst an der Box.

Aufgrund dieses Zwischenfalls und einiger Wrackteile schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke, welches den Grand Prix zu Beginn der vierten Runde wieder freigab. Beim Restart hätte es beinahe eine Kollision zwischen Alonso und Räikkönen gegeben, denn der Führende stieg immer wieder hart auf die Bremse, um seine Verfolger zu irritieren. Tatsächliche Überholmanöver gab es unmittelbar nach den grünen Flaggen aber nicht.

Montoya zeigte eines der wenigen Überholmanöver

Montoya griff sich im Laufe der vierten Runde Rubens Barrichello (Honda), der nach einem guten Beginn immer weiter zurückfiel und später überhaupt keine Rolle mehr spielte, während gleichzeitig Barrichellos Teamkollege Button regelrecht durch das Feld pflügte und vom 19. Startplatz aus schon Zwölfter war, als im Infield sein V8-Motor ein Ölleck erlitt. Button rutschte auf seinem eigenen Öl ins Kiesbett und war somit nach dem unglücklich verlaufenen Qualifying die tragische Figur des Wochenendes.

Zwischen Alonso, Räikkönen und Schumacher ging es anfangs heiß her, doch das gesamte Feld zog sich im Laufe des Rennens immer weiter auseinander. In der zehnten Runde hatte Alonso bereits 1,4 Sekunden Vorsprung, die er bis zu seinem Boxenstopp noch einmal verdoppeln konnte. Eröffnet wurden die Stopps in Runde 17 von Jarno Trulli (Toyota), in der 18. folgte Schumacher, in der 19. Räikkönen und Massa. Alonso musste erst im 22. Umlauf nachtanken.

Durch den langen ersten Stint war die Entscheidung um den Sieg praktisch schon gefallen, denn der amtierende Weltmeister kam nach 8,0 Sekunden Standzeit mit 10,7 Sekunden Vorsprung auf Räikkönen wieder auf die Strecke. Schumacher lag unverändert an dritter Position, doch Fisichella konnte sich an Massa vorbei auf Platz vier nach vorne schieben. Ansonsten blieb die Reihung jedoch über weite Strecken hinweg eher statisch.

Heidfeld mit starker Leistung in den Punkten

Eine solide Leistung lieferte Heidfeld ab, der durch die Boxenstopps der Konkurrenz kurzfristig sogar als Zweiter geführt wurde, nach dem Nachtanken aber wegen eines fehlenden ersten Ganges jeweils Probleme beim Anfahren hatte. So blieb unter anderem Montoya vor ihm - die beiden kamen auf den Positionen sechs und sieben ins Ziel. Dafür gewann Jacques Villeneuve für das BMW Sauber F1 Team beim letzten Stopp den achten Platz gegen Nico Rosberg (Williams-Cosworth).

Jenson Button

Jenson Buttons Hoffnungen auf Punkte waren nach wenigen Runden beendet Zoom

In der Schlussphase kam Fisichella noch einmal an Räikkönen heran, an ein Überholmanöver war aber nicht zu denken. Auch Rosberg wagte keine Attacke mehr gegen Villeneuve, während weiter hinten ebenfalls alle Positionen fix bezogen waren. Farblos blieb die Red-Bull-Flotte: Christian Klien überholte Coulthard zwar einmal, fiel aber durch den zweiten Stopp wieder zurück und belegte unterm Strich den 14. Rang hinter dem Schotten und Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth).

Am Ende 18 von 22 Autos im Ziel

Insgesamt sahen 18 von 22 gestarteten Autos die Zielflagge, doch insgesamt war der Grand Prix keiner der aufregendsten in der bisherigen Saison. Überholmanöver blieben Mangelware - und durch das Aus von Button war auch die Stimmung auf den Rängen recht früh auf dem Tiefpunkt. Die britischen Fans hatten aber immerhin einen anderen Grund zum Jubeln, denn im Vorprogramm der Formel 1 gewann Lokalmatador Lewis Hamilton den GP2-Sprint.

In der Weltmeisterschaft ist nach acht von 18 Rennen zwar noch keine Entscheidung gefallen, doch Alonsos Vorsprung beträgt nun bereits 23 Punkte, womit ihm der Titel nicht mehr zu nehmen ist, wenn er von jetzt an immer mindestens Zweiter wird. Räikkönen hat als Dritter bereits 41 Punkte Rückstand und spielt damit keine Rolle mehr. Auch bei den Konstrukteuren ist alles unverändert: Renault (106) führt vor Ferrari (75) und McLaren-Mercedes (59).

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