• 28.02.2013 10:45

  • von Dominik Sharaf

Kleine Teams wundern Berger: "Wursteln alle weiter"

Dass Williams, Sauber und Co. jede Krise überstanden haben, ist für den Ex-Rennstallbesitzer eine Überraschung - Kein Nachfolger von "Genie" Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und der schnöde Mammon pflegen ein schwieriges Verhältnis. Einerseits steht die Königsklasse des Motorsport für Glitzer, Glamour und Millionen, andererseits regieren bei ihren Protagonisten Sparzwang und rote Zahlen. Gerhard Berger ist klar, dass eine Mannschaft in der prestigeträchtigsten Rennserie der Welt alles andere ist als eine Maschine zum Scheine drucken. "Es gibt weitaus bessere Möglichkeiten, als mit einem Formel-1-Team Geld zu verdienen", sagt er der 'Motorsport aktuell'.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bewunderer, aber kein Nachfolger: Gerhard Berger mit Bernie Ecclestone Zoom

Berger muss es wissen. Der Österreicher war von 2006 bis 2008 gemeinsam mit Red-Bull-Oberhaupt Dietrich Mateschitz gleichberechtigter Teilhaber von Toro Rosso, ehe er seinen Besitz an den Brauseriesen veräußerte. "Ich habe damals meine Anteile verkauft, weil ich gemerkt habe, dass man die Formel 1 über den normalen Markt, sprich über Sponsoren, nicht finanzieren kann", erinnert sich Berger. Der heute 53-Jährige witterte eine Tiefe Krise und rechnete mit dem Aus für diverse Wettbewerber.

Er sei sich damals sicher gewesen, dass viele der Teams in Schwierigkeiten geraten oder gar verschwinden würden. Aber Pustekuchen: Die meisten rollen noch immer an den Start. "Sie haben zwar schlaflose Nächte - von Sauber angefangen über Frank Williams - aber sie wursteln alle weiter", so Berger über die Privatiers der Szene. Wirklich reich mit dem Geschäft scheint nur einer zu werden: Bernie Ecclestone. Der Brite hat als geschäftstüchtiger Formel-1-Promoter ein Vermögen angehäuft.

Berger zollt dem Zampano seinen Respekt: "Bernie ist ein Genie", meint er und zeigt sich von der Umtriebigkeit Ecclestones beeindruckt. "Er hilft aus, macht überall Geschäfte und schafft es irgendwie, den Laden profitabel am Laufen zu halten." Doch auch die Amtszeit des scheinbar ewig 82-Jährigen wird irgendwann ein Ende finden: "Einfach wird das nicht. Bernie kennt das Geschäft in- und auswendig", grübelt Berger über die Nachfolge, die für ihn kein Thema ist: "Die Schuhe sind mir definitiv ein paar Nummern zu groß."