• 07.05.2004 12:33

Kimi Räikkönen ist unverkäuflich

Norbert Haug dementiert Gerüchte, wonach es zu einem Cockpittausch zwischen Montoya und Räikkönen kommen könnte

(Motorsport-Total.com/sid) - Kimi Räikkönen hält McLaren-Mercedes trotz der momentanen Talfahrt in der Formel-1-WM die Treue. Der Finne soll in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel haben, die es ihm erlaubt, das Team zu verlassen, falls er am Saisonende in der Gesamtwertung nicht mindestens Platz drei belegt. Der "Iceman", der zuletzt in Imola als Achter erstmals in dieser Saison ins Ziel kam und damit seinen ersten WM-Punkt holte, sei derzeit unverkäuflich, betonte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen will seinem Team trotz der Probleme treu bleiben

Räikkönen wurde bereits als Kandidat für den Erzrivalen BMW-Williams gehandelt, der zum Saisonende möglicherweise beide Fahrer verliert. Juan-Pablo Montoya hat bereits bei McLaren-Mercedes unterschrieben, Ralf Schumacher soll sich trotz aller Dementis mit Toyota einig sein. Zuletzt machten Gerüchte von einem Tauschgeschäft die Runde, Räikkönen könne Montoyas Cockpit erhalten, hieß es.#w1#

"An dieser Geschichte ist absolut nichts dran", sagte Haug vor dem Großen Preis von Spanien am Sonntag in Barcelona dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid). Räikkönen habe einen wasserdichten Vertrag. Haug: "Kimi ist mit dem Herzen bei uns. Er fährt auch im der nächsten Saison für uns, nicht, weil wir ihn festhalten, sondern weil er will." Allerdings war auch zu hören, dass Räikkönens Gehalt von 8 auf 14 Millionen Euro fast verdoppelt worden sein soll.

Für McLaren-Mercedes werde Barcelona ein schwieriges Rennen, man könne auf dem 'Circuit de Catalunya' aus eigener Kraft nicht mal den Sprung aufs Treppchen schaffen, sagte Haug dem 'sid': "Ferrari und BAR-Honda werden dort überlegen sein. Wir wollen ankommen und ein paar Punkte holen." Angeblich soll in Barcelona eine weitere Motoren-Ausbaustufe zum Einsatz kommen. Haug: "Darüber reden wir vorher nicht, damit würden wir uns nur noch mehr unter Druck setzen."

Es sei in der jetzigen Situation besonders wichtig, mit beiden Silberpfeilen Zuverlässigkeit zu demonstrieren. "Das ist für uns alle sicher nicht befriedigend, aber das ist nun mal die aktuelle Lage", meint der Mercedes-Sportchef, der eingesteht, dass sein Team noch vier, fünf Rennen benötige, um entscheidenden Boden gutzumachen: "Wir werden deshalb allerdings nicht Zielankünfte als Erfolge verkaufen, damit fangen wir erst gar nicht an. Unser Anspruch ist es, siegfähig zu sein und wieder Rennen zu gewinnen."

Für Unruhe sorgte derweil David Coulthard, der das Team nach neun Jahren zum Saisonende verlassen muss. "Ich habe in das Auto nicht das Vertrauen, das ich brauche, um am Limit zu fahren", sagte der Schotte in einem Interview der 'Stuttgarter Zeitung'. Auch wenn er den neuen Silberpfeil nicht als Fehlkonstruktion bezeichnen will, kritisiert Coulthard seinen Dienstwagen erstaunlich deutlich: "Ich hatte von Anfang an nie das Gefühl, dass uns mit dem MP4-19 im Vergleich zu seinem Vorgänger der entscheidende Schritt gelungen wäre, um näher an Ferrari zu kommen."