• 02.08.2003 10:50

  • von Marco Helgert

Kiesas geglückter Formel-1-Auftakt

Nicolas Kiesa musste sich nach seinem ersten Formel-1-Tag nicht verstecken - auch er selbst ist durchaus zufrieden

(Motorsport-Total.com) - An den Dänen Nicolas Kiesa werden wohl die wenigsten gedacht haben, als es um die Besetzung des vakanten Minardi-Cockpits ging, welches Justin Wilson hinterließ, als er zu Jaguar wechselte. Doch unbekannt war er nicht: In Monaco gewann er in diesem Jahr das Formel-3000-Rennen, wenn auch begünstigt durch die "dümmliche" Aktion Björn Wirdheims, der das Rennen bereits in der Tasche hatte, seinem Team aber unbedingt zuwinken wollte ? vor der Ziellinie. Kiesa fuhr einfach vorbei und gewann.

Titel-Bild zur News: Nicolas Kiesa im Minardi PS03

Nicolas Kiesa unterwegs im Minardi - seine Zeiten vom Freitag waren gut

Ähnliches wird sich in der Formel 1 wohl kaum für ihn wiederholen, aber der junge Däne möchte seine Fans auf keinen Fall enttäuschen. "Ich habe gehört, dass zwischen fünf- und siebentausend Dänen hierher kamen, um mich fahren zu sehen. Am Sonntag werde ich die Chance dazu haben, und darauf freue ich mich", erklärte Kiesa in einem Interview mit unseren Kollegen von 'Autosport'.

In der Formel 3000 schlug sich der neue Minardi-Pilot recht wacker, auch wenn gegen den Schweden Wirdheim kein Kraut gewachsen war und ist. Den zwangsläufigen Ausstieg aus der Formel 3000 sieht er daher auch nicht ganz so tragisch. "Ich habe in Monaco gewonnen, habe von der Formel 3000 also profitiert", so Kiesa. "Es war kein arg schlechtes Gefühl, als ich ausstieg. Außerdem bin ich ja nicht ausgestiegen, um etwas Schlechteres zu tun ? ich bin in die Formel 1 gewechselt."

Sein erstes Formel-1-Wochenende begann dafür überaus erfreulich. Der junge Däne, erst der vierte in der Formel 1 überhaupt, beging keine großen Fehler und auch sein Rückstand auf den erfahrenen Teamkollegen Jos Verstappen hielt sich in Grenzen. "Ich war zwei Zehntelsekunden hinter Jos, und das war wohl nicht so schlecht", so Kiesa.

Im Gegensatz zu seinem niederländischen Stallgefährten kann der Däne nicht auf eine flächendeckende Unterstützung aus seinem Heimatland hoffen, was die Suche nach geeigneten Sponsoren angeht: "Das ist sehr, sehr schwierig", aber in seinem konkreten Fall "zeigten einige wirklich guten Willen, daher konnten wir das machen."