• 11.10.2010 17:46

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Key: "Kamui ist ein Racer"

Technikdirektor James Key ist mit der Sauber-Performance in Suzuka zufrieden - Der späte Stopp von Kamui Kobayashi hat sich ausgezahlt

(Motorsport-Total.com) - Nach Valencia hat Kamui Kobayashi in Suzuka zum zweiten Mal eine Aufholjagd in den letzten Runden gezeigt. Dabei konnte der Japaner bei seinem Heimrennen gleich mehrere Konkurrenten überholen. Meist in der Haarnadel setzte er seine erfolgreichen Manöver. Sauber hatte auch einige Updates nach Japan gebracht, die funktioniert haben. Technikdirektor James Key ist mit dem Resultat zufrieden, denn Nick Heidfeld hat bei seinem zweiten Einsatz Punkte geholt.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi hat in Suzuka einige Fahrer ausgebremst und stehen gelassen

Mit dem Fallen der Zielflagge war Kobayashi mit seinen starken Manövern in aller Munde. Hat Sauber bewusst auf diese Qualitäten gesetzt, als man sich zu dem späten Boxenstopp entschieden hatte? "Ja zu einem gewissen Grad. Um ehrlich zu sein, wären die Startpositionen umgekehrt gewesen, hätten wir mit Nick wahrscheinlich das gleiche getan", hält Key fest.

"Das Auto schien auf den harten Reifen in Ordnung zu sein. Wenn er seine Position halten kann, oder sogar überholen könnte, dann würde es funktionieren. Ein mutiger Versuch mit weichen Reifen am Ende war es wert. Wenn wir die gleiche Strategie verwendet hätten, wie die Jungs um uns herum, dann wären wir einfach auf der Stelle geblieben, außer er hätte einen grandiosen Start gehabt."

Beim Duell mit Jaime Alguersuari kam es zu einigen Berührungen. Auf den Speed von Kobayashi hatte das aber keine Auswirkungen. "Wir haben uns die Zahlen genau angesehen. Die aerodynamische Balance hat sich leicht verschoben, aber es hat sich nicht auf die Zeiten ausgewirkt", so Key. "Wir mussten lediglich die Temperaturen im Auge behalten, aber prinzipiell war die Performance ziemlich gut."

"Seine Überholmanöver waren großartig. Das Qualifying war schade, denn er war auf einer guten Runde und hat dann leider einen Fehler in der Schikane gemacht. Mit dieser Runde hätte er ins Q3 kommen können. Ich weiß, dass das viele Leute sagen, aber er war bis dahin schneller als Nick, der nur knapp gescheitert ist. Das Auto ist im Rennen besser und Kamui ist ein Racer."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Japan


Kobayashi ging auch an Heidfeld vorbei, der bereits im zweiten Rennen für Sauber wichtige Punkte sammeln konnte. "Nick hat an diesem Wochenende einiges gefunden. Aufgrund des verschobenen Qualifyings war es ein schwieriges Wochenende. Er hat es geschafft mit den weichen Reifen zu arbeiten und hat weiter viel über sie gelernt", ist Key erfreut.

"Er hat genau den Job abgeliefert, für den wir ihn brauchen. Er ist ein kontrolliertes Rennen gefahren. Zu Beginn wurde er etwas aufgehalten, was nicht das Beste für seine Reifen war. Deshalb hatten wir ihn früher als geplant an die Box geholt. Er ist wirklich ein gutes Rennen gefahren."

Am Freitag zeigten die Upgrades am Auto noch nicht die volle Wirkung. Mit einer geänderten Abstimmung wurde versucht, die Neuheiten an der Front des Wagens effektiver zum Funktionieren zu bringen. "Die Änderungen waren wirkungsvoll. Der Frontflügel ist derselbe wie am Freitag. Die Veränderungen waren mechanischer Natur, um auf die Aussagen der Fahrer einzugehen. Es hat im Rennen gut funktioniert. Ein Element der Fahrer ist da scher dabei, denn sie hatten zeit zum nachdenken. Das Auto war am Sonntag einfacher zu fahren."