• 01.11.2009 13:26

  • von Fabian Hust

Keine staatliche Hilfe für Silverstone

Großbritanniens Wirtschaftsminister hat ausgeschlossen, dass man Steuergelder zur Rettung des Großen Preises von Großbritannien einsetzen wird

(Motorsport-Total.com) - Hinter den Kulissen laufen derzeit intensive Bemühungen, den Großen Preis von Großbritannien zu retten. Nachdem das Rennen in Donington nun wegen Finanzierungsproblemen definitiv nicht über die Bühne gehen kann, könnte die Formel 1 kommendes Jahr nun doch in Silverstone zu Gast sein.

Titel-Bild zur News: Fans in Silverstone

Kehrt die Formel 1 nun doch 2010 nach Silverstone zurück?

Bernie Ecclestone hat den Veranstaltern, dem 'British Racing Drivers' Club', bereits einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt, aber dieser wurde bisher noch nicht unterschrieben. Wie immer geht es um das liebe Geld.#w1#

Der Formel-1-Boss weiß jedoch, wie wichtig das Rennen für ihn und die Formel 1 ist. Stattdessen hört man, dass Ecclestone auf jeden Fall mit dem 'BRDC' einig werden möchte, jedoch noch hofft, dass die Regierung in London ihren Geldbeutel öffnet. Der 79-Jährige ist nämlich erbost, dass man unzählige Millionen in Olympia investiert, nicht jedoch in den Motorsport.

Wirtschaftsminister Lord Mandelson fordert ebenfalls einen Verbleib der Formel 1 in Großbritannien: "Der gesamte Motorsport ist wichtig, nicht nur wegen der Freude, die er uns bietet, sondern auch da er für unsere Wirtschaft wirklich wichtig ist", so der Brite im 'BBC Radio 5 Live'. Umgerechnet rund 4,5 Milliarden Euro sei der Beitrag zur Wirtschaft, 25.000 Ingenieure und 40.000 andere Jobs seien vom Motorsport abhängig.

Für das Rennen benötigt Silverstone kommendes Jahr über 13 Millionen Euro, doch die Regierung wird sich daran definitiv nicht beteiligen: "Ich befinde mich nicht in einer Position, um das Geld der Steuerzahler für eine Veranstaltung zu verwenden, die in gewisser Weise in einem sehr kostenintensiven Sport ein kommerzielles Wagnis ist. Das kann ich nicht tun, besonders nicht während einer Rezession."

"Aber Ecclestone hat meine Unterstützung in dem, was er versucht zu tun. Er ist aber auch meinem Druck ausgesetzt, sicherzustellen, dass wir nicht nur durch einen Unfall das Rennen aus diesem Land verlieren. Das möchte ich nicht sehen, das würde uns Schaden zufügen, würde unserem Sport schaden, aber auch unserer Wirtschaft. Ich kann nur sagen, 'Jungs, schafft das, erledigt eure Verhandlungen und sichert den Großen Preis von Großbritannien'."

"Wir können keine finanzielle Hilfe leisten, egal, was wir für die Olympischen Spiele ausgeben", so Mandelson weiter. "Um ihn in Schutz zu nehmen, in allen Gesprächen, die ich mit Bernie hatte, hat er nie um Regierungsgelder, Staatsanleihen oder eine Subvention gebeten. Es ist nicht die Aufgabe der Steuerzahler, einzuspringen, da es nicht gerechtfertigt oder notwendig ist."

Man habe Silverstone in der Vergangenheit jedoch indirekt unterstützt, indem man zum Beispiel rund 9 Millionen Euro in den Ausbau der A43-Umfahrung investierte, die aufgrund der Verkehrsprobleme rund um Silverstone bei Veranstaltungen notwendig wurde.