Keine Sorgen im McLaren-Mercedes-Lager
Den erneuten Motorschaden im Fahrzeug von Kimi Räikkönen nimmt man gelassen hin - keine Schuldzuweisungen, sondern Kampfparolen
(Motorsport-Total.com) - Auch in der Niederlage oder bei Problemen stehen McLaren und Mercedes zusammen. Kimi Räikkönen hoffte, in Silverstone endlich wieder Boden auf Fernando Alonso im Renault gutmachen zu können. Doch ein neuerlicher Motorschaden im Freien Training gestaltet diese Aufgabe erneut schwierig. Schuldzuweisungen sucht man bei den "Silberpfeilen" aber vergeblich.

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McLaren-Teamchef Ron Dennis gelassen: "Das Wort Sorge kennen wir nicht"
"Es ist nicht produktiv, jetzt emotional zu werden", erklärte McLaren-Teamchef Ron Dennis. "Man muss mit den unvermeidbaren Problemen der Formel 1 zurechtkommen. Wir verschwenden keine Zeit darauf, uns Sorgen zu machen. Wir wollen unsere Konkurrenzfähigkeit verbessern. Das Wort Sorge kennen wir nicht. Stress vielleicht, das ist eine andere Sache."#w1#
Dennis: "Können noch immer ein starkes Rennen haben"
Auch von Kritik an den Regeln, die einen Motorschaden bestrafen, vernahm man - im Gegensatz zu Frankreich - wenig. "Sicherlich hilft uns das nicht, aber es ist für jeden das Gleiche", fuhr er fort. "Teil der diesjährigen Regeln ist es, dass die Motoren zwei Rennen halten müssen. Wenn sie das nicht schaffen, dann gibt es eine Strafe. Das ist ganz einfach. Aber wir hatten zwei Schäden und das sind zwei Schäden mehr, als man sich wünscht."
"Wenn man aber unsere Entwicklungsgeschwindigkeit anschaut, dann standen wir nie still", so Dennis weiter. "Wir sind nicht den sicheren Weg gegangen, weder beim Programm am Auto, noch am Motor. Da ist es unvermeidbar, dass man ab und zu kalt erwischt wird. Aber es gibt noch einen langen Weg zu beschreiten und wir können morgen noch immer ein starkes Rennen haben."
Immerhin trat der Motorschaden in dieser Form zum ersten Mal auf. "Es war der Antrieb der Ölpumpe defekt. Das ist etwas, was wir bisher noch nicht gehabt haben", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gegenüber 'Premiere'. "Den ganzen Antrieb umzubauen hätte länger gedauert als ein Wechsel des Motors. Jetzt müssen wir untersuchen, was tatsächlich los war. Das sollte nicht passieren und ist im WM-Kampf natürlich auch keine Hilfe."
Räikkönen nimmt Rückschläge "gelassen" hin
Ohnehin sei die Saisonbilanz insgesamt betrachtet nicht schlecht: "Man konzentriert sich jetzt natürlich auf die letzten zwei Wochenenden, das ist ganz klar. Wollen wir hoffen, dass wir so etwas hinbekommen wie letzte Woche", fuhr er fort. "Aufgeben tun wir sicherlich nicht. Es ist nicht gut, es ist nicht ideal, aber das Rennen ist noch nicht gelaufen. Reden wir lieber hinterher weiter!"
Auch Haug pflichtete Dennis bei. "Wer frustriert ist, hat in der Formel 1 nichts verloren", erklärte er. "Wir kämpfen weiter und haben sicherlich in diesem Jahr der WM einige Male den Stempel aufgedrückt. Wenn Kimi nicht regelmäßig Punkte sammeln würde, würde er nicht an zweiter Stelle liegen. Noch sind wir nicht gut genug, aber wir sind auf einem guten Trend. Keiner hat in den letzten fünf Rennen mehr Punkte gemacht. Ich hoffe, dieser Trend bleibt bestehen."
"Wir halten zusammen - wenn es schwierig wird, dann erst recht", schloss er ab. Und auch Kimi Räikkönen habe mit der Verarbeitung dieser Rückschläge keine Probleme. "Er nimmt es gelassen, das ist eine Stärke von ihm", erklärte Ron Dennis. "Wie alle Fahrer braucht auch er Erfolg, um aufzublühen. Er fährt ein konkurrenzfähiges Auto und weiß, dass er immer, wenn er hinter dem Steuer sitzt, die Chance auf den Sieg hat. Ob er besser als im vergangenen Jahr ist? Ganz bestimmt! Ob er schon in seiner besten Form ist? Nein, er wird noch besser werden!"

