• 09.04.2015 13:15

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Keine Schmerzen, keine Stallorder: Freie Fahrt für Bottas

Der Williams-Pilot lobt Verbesserungen am FW37 und glaubt, in China näher an Mercedes und Ferrari heranzurücken - Knackpunkte Hitze und Hiterreifen

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren wäre Williams überglücklich gewesen, als dritte Kraft im Formel-1-Feld gehandelt zu werden. Mittlerweile ist dieser Status für das Team aus Grove nicht mehr zufriedenstellend, doch es soll sich beim China-Grand-Prix am kommenden Wochenende etwas tun. Valtteri Bottas zeigt sich im Vorfeld des Rennens in Schanghai zuversichtlich: "Diese Strecke sollte uns aufgrund der äußeren Bedingungen besser liegen", vergleicht der Finne den Kurs mit der Tropenhitze in Sepang.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas hofft, dass er und seine Reifen nicht allzu sehr ins Schwitzen kommen Zoom

Hinzu kommt, dass in der Zwischenzeit am FW37 kräftig geschraubt wurde: "Wir haben einige aerodynamische Neuerungen, sowohl an der Front als auch am Heck", bemerkt Bottas und hofft, bekannte Probleme ad acta gelegt zu haben. "Wenn man in Malaysia die Hinterreifen überhitzt, dann endet das damit, dass man im Rennen langsam ist und großen Reifenverschleiß hat. Das müssen wir uns mit Blick auf weitere Hitze-Grand-Prix ansehen." China gehört aber nicht dazu.

Bottas lobt trotz der Probleme eine im Winter verbesserte Aufhängung. Williams hat außerdem am Benzinsystem getüftelt und erwartet, dass sich der FW37 wie sein Vorgänger als Sparer einen Namen macht. "Es sollte keine Probleme mehr geben", prognostiziert Bottas. "Ich habe in Malaysia nicht auf den Spritverbrauch achten müssen." Auch mit Reifen für nasse Bedingungen will die Truppe Fortschritte erzielt haben. Bottas erwartet aber keine Wunderdinge.

Sitzposition verbessert, unterstützende Muskulatur aufgebaut

Er befürchtet: "Unsere Stärken stechen im Regen einfach nicht hervor." Trotzdem: Williams will gerüstet sein für die Aufholjagd auf Mercedes, was Bottas hoffen lässt: "Wir konzentrieren uns nicht nur auf ein Team. Wenn sie aber mit der Entwicklung Probleme haben, können wir vielleicht aufholen." Schwierigkeiten mit dem Antrieb hofft er mit der Hilfe des Werksteams zu sondieren, schließlich erhalten die Mercedes-Kunden die entsprechenden Daten zur Analyse.

Nicht allerdings die von Ferrari: "Es war für jeden eine Überraschung. Sie haben mit dem Antrieb, aber auch mit dem Auto einen großen Schritt unternommen", staunt Bottas über Sebastian Vettels Sieg und kann sich das Wunder erklären: "In Malaysia war der Umgang mit Reifentemperaturen der Schlüssel. Uns fehlte es hingegen an Traktion beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven."

Seine Rückenschmerzen bereiteten ihm keine Bedenken mehr, lässt Bottas wissen. "Wir haben meine Sitzposition verfeinert, den Winkel meiner Beine verändert. So werden Muskeln anders beansprucht. Wir sind sehr nahe am Optimum, zumal ich in Malaysia keine Probleme hatte. Ich bin zuversichtlich, dass mich das nicht wieder trifft." In seiner finnischen Heimat unterzog sich Bottas physiotherapeutischen Maßnahmen, allen voran um unterstützende Muskulatur aufzubauen.


Fotos: Großer Preis von China, Pre-Events


Disziplin galt seither als Stärke des 25-Jährigen: "Ich habe fast jeden Tag trainiert und umso mehr die Rückenverletzung ausheilt, umso mehr kann ich machen." Das klingt, als sei er gewappnet für weitere Zweikämpfe mit Stallgefährte Felipe Massa, wie sie das Publikum schon in Sepang verzückten: "Es ist schön, dass uns das Team Rennen fahren lässt. Deshalb sind wir hier und deshalb ist es der Weg, den wir gehen müssen. Wir dürfen uns bis zur Zielflagge bekämpfen."

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