Keine Dateneinsicht für Bottas? Hamilton rechtfertigt sich

Lewis Hamilton fühlt sich missverstanden: Wieso die Forderung, dass der Teamkollege keine Einsicht in seine Daten haben soll, nicht gegen Bottas oder das Team geht

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton sorgte mit seinen Aussagen für Wirbel, dass der Teamkollege ab sofort keine Einsicht in seine Daten mehr haben sollte. Jetzt rechtfertigt er sich, dass diese weder gegen sein Team noch gegen seinen neuen Teamkollegen Valtteri Bottas gerichtet gewesen seien. "Ich möchte klarstellen, dass ich damit nicht mein Team angegriffen habe", twittert der Mercedes-Star. "Es gibt null Probleme in meinem Team, null Probleme mit Bottas."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fühlt sich missverstanden und erklärt seine Aussagen Zoom

Stattdessen handle es sich um seine allgemeine Sicht der Dinge, dass der Teamkollege seine Telemetriedaten nicht studieren dürfen sollte. "Das ist meine Meinung seit dem Tag, als ich in der Formel 1 begonnen habe. Und das ist auch zehn Jahre später noch so."

Hamilton fürchtet, dass die fahrerische Klasse der Piloten entscheidend an Bedeutung verliert, wenn komplette Transparenz herrscht. So brauche der Teamkollege nur die Telemetriedaten des anderes studieren und den den Fahrstil "kopieren". Er könne sagen, "Oh, er bremst dort fünf Meter später, das werde ich jetzt auch versuchen", meint Hamilton. "Das geht mir gegen den Strich, weil der andere dadurch herankommt."

Hamilton gilt als eines der größten Naturtalente im Fahrerlager. Sein ehemaliger Teamkollege Nico Rosberg zog 2014 und 2015 im Titelkampf den Kürzeren, ehe er ihn 2016 mit harter Arbeit im Duell um den WM-Titel besiegte, obwohl viele Hamilton fahrerisch stärker einschätzen.

Wenn es um die Setup-Arbeit geht, spricht sich der dreimalige Weltmeister übrigens für Transparenz aus: Während die Fahrer seiner Meinung nach keine Einsicht in die Daten des anderen haben sollten, sollten die Renningenieure der beiden Piloten sehrwohl zusammenarbeiten.

"Wir haben ja nur begrenzt Zeit und können so viele Dinge ändern - da schlägt man manchmal einfach die falsche Richtung ein. Und dann ist man verloren, wenn man nicht zurückgeht. Das Team soll ja vorwärts kommen", argumentiert der 32-Jährige, der immer wieder auf das Setup Rosbergs zurückgegriffen hatte, dass das Wohl des Rennstalls im Vordergrund stehe.