• 31.07.2016 20:17

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Kein Grip, Setupsorgen, Stotterstart: Die Probleme des Nico R.

Nico Rosberg hatte in Hockenheim mit diversen Problemen zu kämpfen: Nach dem schlechten Start wollte auch sein Auto nicht so recht mitspielen...

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Nico Rosberg sein Heimspiel in Hockenheim nicht vorgestellt. Schon am Start verlor der Polesetter die Führung an Teamkollege Lewis Hamilton und musste auch die Red Bull von Daniel Ricciardo und Max Verstappen ziehen lassen. Es war der Beginn eines wahren Horrortages, der den Wiesbadener nur auf Rang vier führte und mit einem deutlichen WM-Handicap in die Sommerpause gehen lässt.

Schuld am schlechten Start des Mercedes-Piloten soll eine zu aggressive Kupplung gewesen sein, die ein gutes Fortkommen des Deutschen erschwert hat. "Die Kupplung hat zu sehr gegriffen, von da kam der schlechte Start", erklärt Rosberg. Das Problem anhand von menschlichem oder technischem Versagen festzumachen, hält Mercedes-Sportchef Toto Wolff für nicht so einfach, weil beide Komponenten dabei mit hereingespielt haben.

Während des Wochenendes macht man verschiedene Startübungen und auf dem Weg in die Startaufstellung muss man sich dann für eine Einstellung entscheiden. "Man diskutiert mit den Ingenieuren und geht dann in die Einführungsrunde. Dabei spürt man, wie es lief, und dann kann man als Fahrer entscheiden, in welche Richtung man gehen möchte und wie man es optimieren kann", so Wolff.

Ein Setup, zwei Autos

Anscheinend hat mindestens eine Seite nicht richtig gearbeitet, weil Rosberg ansonsten bei dem kurzen Weg in Kurve 1 keine Probleme hätte haben dürfen, vor Hamilton zu bleiben. Doch laut dem Deutschen habe sich beim Vorstart kein Hindernis angekündigt. "Es hat mich überrascht, weil ich es nach dem Vorstart nicht erwartet habe", sagt er. "Das habe ich sofort gemerkt und dann kann ich nichts mehr machen."

Was folgte, sollte Schadensbegrenzung werden. Hamilton war wohl vorne auf und davon, doch mit Rang zwei hätte Rosberg noch mit einem mäßigen Rückstand in die Sommerpause gehen können. Allerdings verlief auch das weitere Rennen nicht wie gewünscht. An den Red Bull biss sich der Mercedes-Pilot die Zähne auf und fasste dann auch noch eine Strafe auf, als er Max Verstappen beim Angriff zu weit ins Aus drängte.

Dabei musste Rosberg auch mit einem nicht perfekten Boliden kämpfen, was das Team allerdings verwundert. Denn während Hamilton vorne von seiner Balance schwärmte, traten bei Rosberg diverse Probleme auf, obwohl er angeblich das gleiche Setup wie sein Teamkollege gefahren sei. "Er hat gesagt, das Auto untersteuert. Lewis hat das nicht gehabt. Jetzt müssen wir analysieren, warum das so war. Aber es war wirklich komisch, wie zwei verschiedene Autos", rätselt auch Sportchef Wolff.

Wolff: Nico wird zurückkommen

Richtig aufholen konnte der WM-Zweite nämlich im Rennen nicht, und Angriffsversuche waren ebenfalls schwierig. "Ihm hat Grip gefehlt. Als er versucht hat zu attackieren, hat er die Reifen überhitzt", so Wolff. "Sie waren heißer als ich erwartet hätte. Das war nicht ideal", bestätigt Rosberg und spricht von einem schlechten Gefühl mit den Hinterreifen. Und weil die Red Bull heute auch noch schnell waren, musste es Rosberg am Ende mit der Brechstange probieren.

Stotterstart, überhitzte Reifen, Zeitstrafe und eine defekte Stoppuhr haben Rosberg somit heute ganz schön in die Pfanne gehauen. Der Deutsche hatte sich sein Heimspiel definitiv anders vorgestellt, doch Wolff glaubt an seinen Kämpfer: "Er ist mental sehr stark und es ist noch nichts gelaufen. Wenn er in den kommenden Tagen erst einmal alles verdaut hat, dann habe ich keinen Zweifel daran, dass er in Spa stark zurückkommen wird."