Kein Geld mehr: Asiatech sagt "Sayonara!"
Der Große Preis von Japan war das letzte Rennen von Asiatech, wo man das ehrgeizige Projekt wegen Geldmangels beenden muss
(Motorsport-Total.com) - Das sagenumwobene Formel-1-Projekt von Asiatech ist gescheitert. Das asiatische Unternehmen, über dessen Hintermänner noch heute gerätselt wird, gab in Suzuka bekannt, dass man das Projekt wegen Geldmangels einstellen muss. Asiatech hatte Ende 2000 das Formel-1-Programm von Peugeot übernommen, den damals drittklassigen Motor modifiziert Arrows als Werksmotor angeboten. Nachdem der Zehnzylinder zu unzuverlässig war schloss Teamchef Tom Walkinshaw einen Vertrag mit Cosworth ab.

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Der Asiatech-Motor wird aus der Formel 1 verschwinden
Das Unternehmen dockte daraufhin bei Minardi als Werkspartner an, wo man froh war, einen kostenlosen Motor zu erhalten und eine Leistung von rund 800 PS versprochen bekam. Doch auch Minardi-Teamchef Paul Stoddart bald, dass der neue Motor zwar kostenlos und auch mittlerweile sehr zuverlässig war, dafür aber zu schwach ist um das Team wie gewünscht nach vorne zu bringen. Nun dürfte auch Stoddart mit Cosworth einen Motordeal abschließen.
Das Ziel von Asiatech war es in der Formel 1 gewesen, ein komplett eigenes Team auf die Beine zu stellen ? das ist offiziell. Vermutet kann nur werden, dass man in einem nächsten Schritt das Team dann gewinnbringend an einen Automobilhersteller verkaufen wollte: "Nachdem Angebote, Kontrollfunktionen bei Jordan und Benetton zu übernehmen, abgelehnt wurden, hat sich Asiatech darauf konzentriert, einen Rennmotor zu entwickeln und ihn zwei Teams kostenlos als Werksmotoren zur Verfügung zu stellen", heißt es in der Pressemitteilung.
"Das Programm war technisch gesehen dem Plan voraus und wir waren bereit, ein Motor-Chassis-Paket für die Saison 2003 zu entwickeln. Probleme mit der zuvor stabilen Finanzierung haben uns jedoch daran gehindert, in die zweite Phase einzutreten." In Monza hatte Asiatech ein Windkanal-Modell präsentiert und hatte damit wohl versucht, in einer letzten Verzweiflungstat einen finanzkräftigen Partner zu finden. Doch mit dem Vorhaben ist man kläglich gescheitert.
So klammheimlich und dubios, wie Asiatech einst in die Formel 1 gekommen ist, wird das Unternehmen, das seinen Ursprung in Asien hat, seinen Sitz in Frankreich aufwies aber aus der Schweiz heraus gelenkt und geleitet wurde, wieder aus der Formel 1 verschwinden: "Die Formel 1 war eine große Quelle der Befriedigung und der Herausforderung. Unsere Beziehung zum Minardi-Team war exzellent und wir wünschen dem Team für die kommende Saison alles Gute."

