Katastrophaler Trainingsauftakt für Red Bull

Red Bull startete miserabel ins Malaysia-Wochenende: Unfall von David Coulthard, Motorschaden bei Mark Webber, Bremsdefekt bei Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Red-Bull-Teams erlebten heute Morgen einen äußerst schwierigen Start ins Malaysia-Wochenende, denn das einzige der vier Autos, das problemlos über die Runden kam, war jenes von Sébastien Bourdais - und der Franzose landete mit fast dreieinhalb Sekunden Rückstand abgeschlagen an 18. Position.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webbers Auto rollte mit Motorschaden an der Boxenausfahrt aus

Für den ersten Rückschlag hatte David Coulthard gegen Halbzeit gesorgt, als er in einer schnellen Rechts/Links-Kombination von der Strecke abkam und beim Überqueren des Randsteins die Radaufhängung seines RB4 verschrottete - wie schon vor einer Woche beim Grand Prix von Australien nach der Kollision mit Felipe Massa. Allerdings schob ihn diesmal kein Konkurrent in die Auslaufzone.#w1#

Rätselraten über Coulthard-Crash

"David hatte einen Radaufhängungsschaden, nachdem er von der Strecke abgekommen war und den Randstein getroffen hatte", erklärte Teamchef Christian Horner. Der Brite nahm seinen Fahrer auch gleich in Schutz: "Vielleicht hatte er einen Reifenschaden oder ein anderes Problem, bevor er von der Strecke abkam, aber das wissen wir noch nicht sicher. David hatte das Gefühl, dass etwas nicht gestimmt hat, als er in die Linkskurve eingebogen ist."

"David hatte das Gefühl, dass etwas nicht gestimmt hat." Christian Horner

Nun laufen die Red-Bull-Mühlen auf Hochtouren, um dem Problem so schnell wie möglich auf die Schliche zu kommen: "So ein Schaden der Radaufhängung ist sehr ungewöhnlich, daher haben wir all unsere Ingenieure hier und in unserer Fabrik in Großbritannien darauf angesetzt, die Daten genau zu untersuchen. Sein Abflug muss von irgendetwas provoziert worden sein", gab Horner achselzuckend zu Protokoll.

Wenig später war dann auch Mark Webber nur noch Zuschauer, doch beim Australier verriet eine eindeutige Rauchwolke aus der Airbox die Ursache des Stehenbleibens: "Bei Mark war es ein Motorschaden", bestätigte Horner, der aber die Auswirkungen des Defekts herunterspielte: "Es ist sehr ungewöhnlich für Renault, dass so etwas vorkommt, aber wir kriegen das für die nächste Session problemlos hin."

Horner für Qualifying und Rennen unbesorgt

Sorgen für den Rest des Wochenendes macht er sich nicht: "Die Zuverlässigkeit ist hier ein Thema, wie man heute an einigen Autos gesehen hat. Wir sind nach einem sehr guten Winter aber einigermaßen zuversichtlich, dass wir hier zuverlässig sein werden. Der Motorschaden liegt nicht in unserer Macht. Die Bedingungen sind herausfordernd, ja, aber wir sind optimistisch für das Rennen am Sonntag", so der 34-Jährige.

"Wir sind optimistisch für das Rennen am Sonntag." Christian Horner

Übrigens gab es auch beim Schwesternteam Toro Rosso ein technisches Problem, denn Sebastian Vettel kam zwei Minuten vor Ende des Trainings zunächst vermeintlich selbstverschuldet von der Strecke ab, drehte sich dann aber beim Anbremsen der Haarnadelkurve vor Start und Ziel wegen einer geplatzten Bremsscheibe rechts vorne. Daran kann man erkennen: Das Material ist in der Hitze von Sepang absolut am Limit...