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Heißer Trainingsauftakt in Sepang

Motorschäden, Drifts, ein Unfall und interessante Zeiten: Das erste Freie Training in Malaysia hatte es in sich - Bestzeit für Ferrari-Pilot Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Die Veranstalter in Sepang versprechen vollmundig das "hottest Race of the Year", und der Auftakt war schon einmal viel versprechend: Bei bis zu 30 Grad Luft- und 49 Grad Asphalttemperatur ging am Freitagmorgen das erste Freie Training zum Grand Prix von Malaysia über die Bühne - und in den 90 Minuten lieferten die 22 Akteure jede Menge Action!

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa lieferte zum Auftakt eine starke Ferrari-Performance ab

Zwar ging die Session wie üblich eher schleppend los, aber als das Geschehen langsam in Gang kam, zeigten sich wie schon vor einer Woche in Melbourne in Form von einigen Drifts - vor allem in der engen letzten Kurve - die Auswirkungen des Verbots der elektronischen Fahrhilfen. Natürlich war die 5,543 Kilometer lange Strecke aber auch noch nicht so griffig wie in den vergangenen Jahren, weil im Winter ein neues Asphaltband aufgetragen wurde. Das bekamen die Fahrer zu spüren.#w1#

Ferrari zunächst mit dem besten Speed

Am besten kam mit diesen schwierigen Bedingungen Felipe Massa zurecht, der eine Bestzeit von 1:35.392 Minuten erzielte und mit seinem Ferrari 20 reibungslose Runden absolvierte. Der Brasilianer war damit um mehr als eine Sekunde schneller als sein bester Verfolger, Teamkollege Kimi Räikkönen (+ 1,067/8 Runden). Der finnische "Iceman" rollte seinerseits gegen Halbzeit der Session ohne Benzin aus, weil er seinen Renningenieur am Funk nicht hören konnte.

Überhaupt war in jener Phase des Trainings jede Menge los: Erst blieb Adrian Sutil (22./Force-India-Ferrari/+ 5,877/5 Runden) mit einem Motorschaden stehen, dann crashte David Coulthard (16./+ 2,840/7 Runden) wegen eines Radaufhängungsproblems an seinem Red-Bull-Renault, weil er in einer Rechts/Links-Kombination von der Strecke abkam und auf einer Bodenwelle abhob, und schließlich rollte auch noch Räikkönen aus, als die Session bereits mit roten Flaggen unterbrochen war.

Die Ferraris blieben wie erwähnt trotzdem vorne, hatten die Silberpfeile wie schon am Freitagmorgen in Australien im Griff - was auf einer so benzinabhängigen Strecke wie dem Sepang International Circuit nicht viel bedeuten muss. Intern bei McLaren-Mercedes hatte diesmal Heikki Kovalainen (3./+ 1,164/21 Runden) die Nase knapp vor Lewis Hamilton (5./+ 1,234/17 Runden), der seinerseits wenige Minuten vor Schluss in langsamer Fahrt zurück an die Box kam.

Robert Kubica

Ging kurz vor Schluss mit neuem Getriebe erstmals auf Zeitenjagd: Robert Kubica Zoom

Rosberg auf weichen Bridgestone-Reifen

Die positive Erscheinung aus deutscher Sicht war Nico Rosberg, denn der Williams-Toyota-Pilot schob sich am Ende seines 23-Runden-Programms mit 1,186 Sekunden Rückstand auf Platz vier nach vorne, auch wenn anzufügen ist, dass er als einziger Toppilot die weichen Bridgestone-Reifen antestete. Stark die beiden Renaults: Fernando Alonso (+ 1,630/18 Runden) wurde Sechster, Nelson Piquet Jr. (+ 1,642/28 Runden), der den Kurs aus der A1GP-Serie schon kennt, Siebenter.

Das BMW Sauber F1 Team deckte seine Karten noch nicht auf: Nick Heidfeld (+ 2,257/17 Runden) wurde nach einem Ausflug ins Kiesbett am Ende Elfter, musste sich damit seinem Teamkollegen Robert Kubica (8./+ 1,826/9 Runden) geschlagen geben, obwohl der Pole wegen eines Getriebewechsels erst sieben Minuten vor Schluss seinen ersten seriösen Run in Angriff nehmen konnte. Kubica fuhr gleich aus dem Stand raus schneller als Heidfeld.

Vettel mit Bremsdefekt am Ende

Wo landeten die übrigen Deutschen? Timo Glock (Toyota/+ 2,390/27 Runden) wurde nach starkem Toyota-Beginn nur 14., konnte aber einigermaßen mit seinem Teamkollegen Jarno Trulli (10./+ 2,148/24 Runden) mithalten; Sebastian Vettel (15./Toro-Rosso-Ferrari/+ 2,827/26 Runden) platzte im letzten Run beim Anbremsen der letzten Kurve eine Bremsscheibe und Sutil wurde wegen seines bereits erwähnten Motorschadens nur 22. und Letzter.

Apropos Motorschaden: Einen solchen erlitt auch Mark Webber (17./Red-Bull-Renault/+ 3,315/12 Runden), wobei das Renault-V8-Triebwerk des Australiers sein Leben genau auf der Start- und Zielgeraden aushauchte. Webber drehte sich dann - ob auf seinem eigenen Öl oder absichtlich, das sei dahingestellt - just bei der Boxenausfahrt und stellte so sicher, dass sein RB4 von den Streckenposten zeitig zurück an die Garage geschoben wurde...

Adrian Sutil

Adrian Sutil erlitt knapp vor Halbzeit einen Motorschaden seines Ferrari-V8 Zoom

Von den Zeiten her gab es ansonsten keine nennenswerten Ereignisse in den ersten 90 Minuten dieses Wochenendes. Auch das Kräfteverhältnis an der Spitze ist noch sehr schwierig einzuschätzen, weil nur zehn Kilogramm Benzin auf dem Sepang International Circuit einen Unterschied von vier Zehntelsekunden machen - und mit zehn Kilogramm Benzin kommt man fast vier Runden weit. Momentan tappen also noch alle im Dunkeln...

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