Karthikeyan kämpft um Formel-1-Zukunft

Wieso der Inder Narain Karthikeyan um sein HRT-Cockpit für 2013 bangen muss und er glaubt, dass sich der Indien-Grand-Prix in der Formel 1 etablieren wird

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone weiß, dass der Erfolg eines neuen Austragungsortes auch damit verbunden ist, ob die dortigen Fans einem Lokalmatador die Daumen drücken können. Doch die Versuche, dies zu gewährleisten, gestalten sich als schwierig: Witali Petrows Managerin Oksana Kossatschenko verliert zunehmend das Interesse, für ihren Schützling Sponsoren zu suchen. Die Karriere befindet sich nach dem Wechsel zu Caterham ohnehin im Sinkflug - und das bereits vor der Russland-Premiere der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Karthikeyan brachte kaum Sponsoren zum finanzschwachen HRT-Team Zoom

Chinas HRT-Tester Qing-Hua Ma ist noch lange nicht in Formel-1-Form, ein US-amerikanischer Pilot fehlt seit dem Toro-Rosso-Aus von Scott Speed, und auch Indien muss in Zukunft möglicherweise auf einen Piloten verzichten, schließlich ist Narain Karthikeyans Platz bei HRT für die kommende Saison derzeit nicht gesichert.

Formel-1-Verbleib als Motivation

Das spanische Team hatte sich durch die Verpflichtung des 35-Jährigen eigentlich einen Ansturm indischer Geldgeber versprochen, doch dieser blieb aus. Er gibt gegenüber 'DNA' zu, dass er um seinen Verbleib in der "Königsklasse" des Motorsports kämpft: "Ein Cockpit in der Formel 1 zu bekommen, ist derzeit meine größte Motivation. Wie man weiß ist das schwierig, und ich bin einer von zwei asiatischen Fahrern in diesem Sport."

"Wir befinden uns immer noch im Niemandsland." Narain Karthikeyan

Das ist auch der Grund, warum er am Ende des Feldes keine Motivationsprobleme hat: "Ich sehe es positiv - ich fahre immer noch in der Formel 1, und das Team verbessert sich. Wenn man aber nicht Formel 1 fährt, dann wird man nie die Chance bekommen, sich zu verbessern. Man muss da sein, um den nächsten Schritt zu machen. Es ist leicht, zu sagen, dass das Auto nicht den Erwartungen entspricht, aber dann sollte man zuhause bleiben. Wir befinden uns zwar immer noch im Niemandsland und müssen einen entscheidenden Schritt nach vorne machen. Das wird dieses Jahr eher nicht passieren, aber vielleicht nächstes Jahr."

Karthikeyan sieht indische Formel-1-Zukunft

"In China gibt es das Rennen seit fast einem Jahrzehnt, aber sie haben noch immer keinen Formel-1-Fahrer." Narain Karthikeyan

Dieses Jahr wird er dafür wieder die Gelegenheit haben, vor seinen indischen Fans zu fahren - in rund einer Woche steht der Grand Prix von Indien auf dem Programm. Karthikeyan war erst kürzlich in einem Formel-2000-Auto auf dem Buddh International Circuit unterwegs und erkennt im Vergleich zum Vorjahr Unterschiede: "Die Baustelle und damit auch der Staub sind jetzt weg. Es sieht gut aus, und es gibt keine Bodenwellen. Der Asphalt hat sich nicht verformt."

Er rechnet damit, dass die Formel 1 in Indien eine Zukunft hat: "So etwas passiert nicht über Nacht, aber in zehn Jahren wird die Formel 1 in Indien sehr erfolgreich sein." Er beruft sich dabei auf das Nachbarland China, wo es lange dauerte, bis das Interesse der Fans geweckt wurde, aber immer mehr Fans zu den Rennen kommen.

"Und in Indien ist das Formel-1-Verständnis viel größer als in China", sieht er Vorteile. "In China gibt es das Rennen seit fast einem Jahrzehnt, aber sie haben noch immer keinen Formel-1-Fahrer. Ihre Infrastruktur ist viel besser als unsere, aber das ist ihnen trotzdem nicht gelungen."