• 14.10.2012 11:31

  • von Dominik Sharaf

HRT: Sicherheitsbedenken erhalten neue Nahrung

Pedro de la Rosa musste das Rennen mit einem defekten Gaspedal als Vorsichtsmaßnahme aufgeben, Narain Karthikeyan fuhr dem Feld hinterher

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Südkorea in Yeongam am Sonntag war HRT wieder dort, wo viele das Team erwarten: ganz hinten. Während Pedro de la Rosa den Boliden mit einem defekten Gaspedal aus Sicherheitsgründen schon nach 17 Runden abstellte, gurkte Narain Karthikeyan dem Feld hinterher. Der Inder erreichte nach zwei Ausfällen in Singapur und Japan als 20. und Letzter das Ziel. Ein enttäuschter Teamchef Luis Perez-Sala will das Rennen schnell abhaken und in Indien wieder Fortschritte unternehmen.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

VIel Rauch, wenig Erfolgsmeldungen: Narain Karthikeyan war chancenlos Zoom

De la Rosa zieht ein bitteres Fazit: "Wir haben mit einem schwierigen Rennen gerechnet, aber der Start war gut", hebt der Spanier einen der wenigen positiven Aspekte hervor. "Leider hatten wir ab der fünften Runde ein Problem mit dem Gaspedal. Beim Losfahren hat das nur wenig gestört, aber mit steigender Rundenzahl wurde es schlimmer und das Team hat entschieden, das Rennen aufzugeben. Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war", erklärt der HRT-Routinier.

De la Rosa kennt die Gründe für den Forfait: "Nicht nur, weil das Auto kaum zu beherrschen war und wir langsamer und langsamer wurden, sondern weil es auch gefährlich war. Wir müssen dieses schwierige Wochenende hinter uns lassen und auf das kommende Rennen schauen", meint er. Auch Karthikeyan lässt den Grand Prix Revue passieren: "Wir haben entschieden, das Rennen mit den superweichen Reifen anzugehen, der Start war gut und ich zog an einigen Autos vorbei."

Der Inder grübelt: "Aber vielleicht war es doch nicht die beste Option, weil wir Graining an den Vorderreifen bekamen. Ich bekam Probleme mit Untersteuern, die Balance besserte sich aber nach dem Wechsel auf die weiche Mischung", berichtet er. "Die Ein-Stopp-Strategie war für die Vorderreifen zu viel, aber wir mussten dieses Risiko eingehen. Es war ein schwieriges Wochenende, aber ich nehme das Positive mit: Ich habe das Rennen beendet, was mir zwei mal nicht gelungen ist."


Fotos: HRT, Großer Preis von Südkorea


Jetzt habe er den Indien-Grand-Prix im Visier, blickt Karthikeyan voraus. Auf den Trip nach Noida wird sich auch Teamchef Perez-Sala freuen, schließlich kann er Südkorea damit abhaken: "Wir wussten, dass es kein einfaches Rennen werden würde, aber wir haben das angenommen. Narain hat nach seinem Pech am Vortag ein unglaubliches Rennen zu Ende gebracht, während Pedro den Tiefpunkt den Tiefpunkt markierte", fasst der Chef der Truppe aus Madrid zusammen.

Auch Perez-Sala betont, dass die Aufgabe de la Rosas intern nicht infrage gestellt wurde: "Aus Sicherheitsgründen hatten wir aber keine Alternative. Nach dem Japan-Grand-Prix, der für uns einen Schritt nach vorne bedeutete, waren wir an diesem Wochenende nicht in der Lage, unsere direkten Konkurrenten zu attackieren", resümiert er. "Es war schwierig, aber in zwei Wochen werden wir eine weitere Gelegenheit haben, an die Fortschritte anzuknüpfen."