Karthikeyan hat in der Formel 1 Blut geleckt

Nach zwei tadellosen Rennen möchte Narain Karthikeyan länger in der Formel 1 bleiben - Zwischenstopp in Bahrain zu PR-Zwecken

(Motorsport-Total.com) - Mit einem 15. und einem elften Platz in Australien beziehungsweise Malaysia lieferte Narain Karthikeyan ein tadelloses Formel-1-Debüt ab, welches man ihm nicht unbedingt zugetraut hätte. Zwar ist der Inder kein zukünftiger Weltmeister, angesichts seiner Leistungen macht er sich aber berechtigte Hoffnungen auf eine längerfristige Karriere in der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Karthikeyan stopfte bei den ersten beiden Rennen seinen Kritikern das Maul

"Bis jetzt bin ich den Anforderungen gerecht geworden", erklärte er im Rahmen eines PR-Besuchs in Bahrain. "Wenn ich weiterhin ins Ziel komme, wird es irgendwann die Chance auf Punkte geben. Und wenn mir das gelingt, stehe ich für 2006 sicher auf der Wunschliste. Niemand hat geglaubt, dass es für mich möglich ist, in die Formel 1 zu kommen, aber ich habe es möglich gemacht. Natürlich kann ich mir aber nur realistische Ziele setzen, denn wir haben einfach nicht das Paket, um die Großen herauszufordern."#w1#

Monteiro hatte gegen Karthikeyan bisher keine Chance

Fahrerisch hat er seine Aufgabe bisher einwandfrei erledigt und auch den an und für sich höher eingeschätzten Teamkollegen bei Jordan-Toyota, Tiago Monteiro, klar hinter sich gelassen. Karthikeyans schnellste Rennrunde in Australien war um 1,029 Sekunden schneller als die des Portugiesen, in Malaysia waren es 1,038 Sekunden. Außerdem fehlten in Melbourne nur lächerliche 93 Tausendstel auf Takuma Satos besten Umlauf im BAR-Honda.

Diese Performance ist im Fahrerlager natürlich einigen aufgefallen - allen voran dem siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher: "Michael ist ein außergewöhnlicher Fahrer. Er ist mein Held", zeigte sich Karthikeyan geehrt. "Als er gesagt hat, dass ich einen guten Job gemacht habe, war ich sehr stolz." Dasselbe Gefühl ereile ihn auch, wenn er an den Rennstrecken zwischen all den anderen Flaggen ab und zu eine indische Fahne entdeckt, ergänzte er.

Interesse an Karthikeyan steigt nicht nur in Indien

Das Interesse an seiner Person erstreckt sich inzwischen übrigens längst über Indien hinaus. Heute absolvierte er beispielsweise einen PR-Tag in Bahrain, bei dem er zahlreiche Aktivitäten mit seiner Präsenz aufwertete, um für den bevorstehenden Grand Prix die Werbetrommel zu rühren. Unter anderem traf er sich dabei mit 4.500 Schülern und später mit 300 Fans während einer Autogrammstunde in einem Einkaufszentrum.

Zwischendurch besichtigte er einen neuen Offroad-Parcours am 'Bahrain International Circuit' und er wurde von PR-Chef Shaikh Salman Bin Essa Al Khalifa um den Grand-Prix-Kurs kutschiert. Auf das Rennen am 3. April freut sich Karthikeyan: "Es wird sicher umkämpft, denn die Strecke ist sehr technisch und bietet einige gute Möglichkeiten zum Überholen. Die Anlagen sind fantastisch. Ich habe schon viele gesehen, aber die hier haut mich regelrecht um!"