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Karthikeyan glaubt an neue HRT-Teamstruktur

Narain Karthikeyan hat auch 2012 ein Cockpit in der Formel 1 ergattert - Obwohl der Auftakt bei HRT nicht reibungslos lief, ist der Inder optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich schien die aktive Formel-1-Karriere von Narain Karthikeyan nach seiner Debüt-Saison im Jahr 2005 im Jordan schon wieder vorbei zu sein. Nach zwei Jahren als Williams-Testfahrer fuhr der erste Inder in der Königsklasse in der A1GP-Serie und der Superleague Formula sowie für Kolles auf der Langstrecke. Wie aus dem Nichts kam der heute 35-Jährige im Vorjahr bei HRT unter, musste seinen Platz aber nach acht Rennen für Red-Bull-Youngster Daniel Ricciardo räumen. Nur noch in Indien wurde ihm die Ehre zuteil, bei seinem Heimrennen zu starten.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan ist 2012 der einzige Inder im Starterfeld der Formel 1

"Natürlich war es schwierig, aber so war es eben", blickt Karthikeyan im Gespräch mit 'RichardsF1.com' auf 2011 zurück. "Ehrlich gesagt war es mit Colin Kolles eine schwierige Situation." Auch in diesem Jahr bekam Karthikeyan überraschend das zweite HRT-Cockpit neben Pedro de la Rosa. "Aber jetzt bin ich hier. Es ist alles neu hier. Wir haben eine neue Management-Struktur, die ein stabileres Umfeld und mehr Ressourcen ermöglichen sollte. Wir haben auch ein brandneues Auto."

Vom neuen F112 war am ersten Trainingstag beim Saisonauftakt in Melbourne nicht viel zu sehen. Karthikeyan rollte am Vormittag ohne Vortrieb aus. Insgesamt brachte er es am Freitag auf 19 Runden, war dabei aber nicht sonderlich schnell unterwegs. "Natürlich liegen wir beim Zeitplan etwas zurück, aber im Vergleich zu unserer Situation im Vorjahr sind wir viel weiter", ist Karthikeyan trotz der Schwierigkeiten zuversichtlich.

Beim kurzen Shakedown in Barcelona hatte er den ersten Eindruck vom neuen HRT erhalten. "Es scheint etwas besser als der Vorgänger zu sein, aber ich kann nicht viel sagen. Es war ein Filmtag und wir sind nur acht Runden gefahren, bevor es dunkel wurde. Es scheint aber besser als das Vorjahresmodell zu sein. Es kann gar nicht schlechter sein und sollte ein Schritt vorwärts sein. Wir planen regelmäßige Updates. Das hatten wir im Vorjahr nicht."


Fotos: Narain Karthikeyan, Großer Preis von Australien


Karthikeyan hat Indien auf die Formel-1-Landkarte gebracht. Er war der erste Inder im Startfeld, der erste Inder, der Punkte geholt hat und als einziger Inder beim ersten Formel-1-Grand-Prix in Indien am Start. "Ich wollte etwas anderes machen", blickt er auf seine Jugend zurück. "Ich habe den Motorsport immer genossen. Mein Vater war Rallye-Fahrer in Indien. Deshalb bin ich im Umfeld des Motorsports aufgewachsen. Dafür habe ich Leidenschaft gewonnen."

Außerdem hat er für Indien auch schon gewonnen. In der ehemaligen A1GP-Serie führte er das indische Nationalteam im Jahr 2008 in Brands Hatch zum Sieg. Auf der legendären Rennstrecke wurde damals ein emotioneller Triumph gefeiert. Ob ihm das auch in der Formel 1 gelingen wird, darf bezweifelt werden. Dennoch ist Karthikeyan ein fester Bestandteil der Formel-1-Geschichte. "Man hat in anderen Klassen, in denen mit gleichem Material gefahren wird, die Chance zu gewinnen. In jeder Monoposto-Serie vor der Formel 1 habe ich Rennen gewonnen."